Sprengungen gefährlicher Himmelskörper gibt es nicht erst seit ‚Deep Impact‘ und ‚Armageddon‘. Auch in ‚Monster aus dem All‘ ist ein solcher auf Kollisionskurs mit der Erde. Es verbleiben zehn Stunden bis zum Aufschlag. Nur ein Mann kann das Unvermeidliche verhindern: Commander Jack Rankin. Er begibt sich auf die Raumstation Gamma 3, stellt seine Crew zusammen und fliegt weiter auf den Asteroiden, um eine kontrollierte Sprengung vorzubereiten…
Commander Föhnfrisur kurvt mit dem Asteroidenmobil eine Weile auf dem Brocken herum, um dann festzustellen: „Ebenso gut hier wie woanders.“ Er hat eben die Ruhe weg, obwohl die Sache mit der Sprengung total eilig ist. Wegen dem Überleben der Menschheit und so. Uns ist es recht, denn der Abenteuerpark-Look der Szenerie ist hübsch anzuschauen. Auf dem Himmelskörper tickt nach erfolgreicher Platzierung der Bombe eine Eieruhr inklusive sexspielzeugartigem Detonationsmechanismus. Da der Asteroid auf seinem Weg Richtung Erde unerwartet einen Zahn zulegt, befiehlt Commander Grinsebacke wahnsinnige Geschwindigkeit, um nur schnell von dem doofen Ding wegzukommen. Die Szene hat tatsächlich eine faszinierende Ähnlichkeit mit jener aus 'Spaceballs'. Nachdem die Gefahr vorüber ist, darf auf Gamma 3 getanzt werden.
So weit, so komisch. Aber das ist nur der Anfang, denn ein Crewmitglied bringt auf dem Rückflug unwissentlich eine an seinem Raumanzug haftende, von dem Asteroiden stammende Substanz an Bord der Station. Und der grüne, pulsierende Schleim fühlt sich dort pudelwohl.
Die hieraus erwachsende, außerirdische Monsterbande könnte ihrem Aussehen nach als Inspiration für die Aliens Kang und Kodos aus der Serie 'Die Simpsons' gedient haben. Ihre Handlungen erschöpfen sich in quietschenden Geräuschen und dem Wedeln ihrer Tentakel, aber das können sie richtig gut. Commander Ich-hab-die-Zähne-schön und die tanzwütige Besatzung geben sich alle Mühe, die ungebetenen Gäste loszuwerden. Sie schießen mit Strahlenwaffen, rammen sie mit Krankenbetten und werfen mit ihren Helmen nach ihnen. Nix hilft. Sie sind nicht klein zu bekommen und werden ständig mehr, wie in der legendären 'Star Trek'-Episode 'The Trouble with Tribbles'. Bei so herzblütigem Abwehrkampf kommt fast Spannung auf in einem der wunderbarsten Trashfilme überhaupt, der auch beim wiederholten Sehen maximales Vergnügen verspricht.
'Monster aus dem All' ist der inoffizielle fünfte Teil der zwischen 1965 und 1967 entstandenen Quadrilogie Antonio Margheritis (Raumschiff Alpha, Tödliche Nebel, Orion 3000 – Raumfahrt des Grauens, Dämonen aus dem All). Neben der internationalen Fassung, welche mit der deutschen identisch ist (86 Minuten), existiert noch die gekürzte japanische Fassung (74 Minuten). Der Film wurde im April 2016 erstmals in Deutschland veröffentlicht.