"Die Rückkehr der Jedi-Ritter" schließt die alten Teile der Saga ab. Für Lucas war es nicht einfach, die gigantischen Erwartungen der Fans nach dem überragenden "Das Imperium schlägt zurück" zu erfüllen, bei dessen Ende zudem viele Fragen offen blieben. Die dringendste sicherlich die nach dem Verbleib Han Solos, der im zweiten Teil "eingefroren" wurde und jetzt bei Jabba the Hutt auf Tatooine an der Wand hängt.
Dort beginnt der Film, mit einer Vielzahl grotesker Monster, die eher an eine Muppetshow im Weltraum erinnern. Das ist zwar überaus schrill und Leia ist in ihrem knappen Outfit eine Augenweide, aber wirklich spektakuläres passiert nicht. Visuell ist das nichts weltbewegendes, denn den Wüstenplaneten kennt man bereits aus Teil 1.
Nach diesem etwas kindischen Ausflug zieht es Luke zurück nach Dagobah, wodurch sich erste Mangelerscheinungen an Ideen bemerkbar machen. Trotzdem gut, dass die Fans ihre Kultfigur Yoda wiedersehen dürfen. Der sorgt mit seinem letzten Satz, den er kurz vor seinem Ableben herausröchelt ("Da ist noch ein Skywalker...") für eine Storywendung und den nächsten unverkennbaren One-Liner der Saga.
Anschließend reisen unsere Freunde auf den Waldplaneten Endor, auf dem es optisch endlich einmal etwas neues innerhalb der Trilogie zu sehen gibt, allerdings nichts aufregendes, denn wie Bäume aussehen wissen wir alle. Richtig neu dagegen die Einführung der Ewoks. Die Bewohner Endors sind knuddelige Pelzviecher, die wohl eher der Vermarktung des Films dienten (komisch, dass sich hier keine Fans darüber aufregen, bloß bei "Episode I" fast Amok laufen). Inhaltlich herrscht weiterhin gepflegt Leere, was stellenweise sogar zu gähnender Langeweile führt. Wäre der Charme der Saga dank der bekannten Figuren aus den vorherigen Teilen nicht zwangsweise vorhanden, "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" wäre ein richtiger Reinfall.
So schafft es alleine das Interesse nach dem Ausgang der Geschichte den Zuschauer wach zu halten. In den letzten 20 Minuten bekommt man dann endlich das, was man sich sehnlich erwünscht hat: Das Aufeinandertreffen von Luke, Vader und dem Imperator. Eine leichte Gänsehaut macht sich breit, wenn der Vorhang zum finalen Lichtschwertduell fällt. Die Logik stürzt da zwar genauso ab wie der Imperator letzten Endes in die Tiefe, aber die ersten beiden Teile wollten ja auch keine intellektuellen Meisterwerke sein. Optisch gelungen sind zumindest in der SE die finalen Siegesfeiern auf diversen Planeten, wobei das Ableben des Imperiums unbefriedigend abgehandelt wurde.
Stimmig sind dann die letzten Sekunden, in denen sich alle Charaktere noch einmal zu einem Gruppenfoto zu versammeln scheinen und die grandiose Filmmusik im Angesicht von Yoda, Obi-Wan und Anakin vor Übertritt zur dunklen Seite der Macht beinahe Tränen in die Augen treibt. Ein versöhnliches Ende also, das über viele vorherige Schwächen hinwegtäuscht. Hätte ich die Wahl, einen Teil der alten Saga mit auf eine einsame Insel zu nehmen, dieser wäre es mit Sicherheit nicht.