Review

Furioses Finale der „Star Wars“-Saga, das zwar oft gescholten wird, in meinen Augen aber den besten Teil der Serie abgibt.
Wie schon „Das Imperium schlägt zurück“ kann „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ mit einem sehr furiosen Auftakt aufwarten: Han Solo (Harrison Ford) befindet sich noch immer im Gefrierzustand bei Jabba the Hutt und die Befreiungsversuche von Prinzessin Leia (Carrie Fisher), Luke Skywalker (Mark Hamill) und Chewbacca scheitern. Man nimmt sie alle gefangen und will die drei Männer an ein Sandmonster verfüttern – doch die Helden überwinden die Wächter und nieten die komplette Kriminellenhorde um. Hier kann der Film mit vielen Kampfszenen, ordentlich Make-Up-Effekten (bei Jabba hängen Aliens verschiedenster Sorten rum) und ein paar schicken Explosionen aufwarten.
Doch das Imperium ist auch nicht müde und bastelt den nächsten Todesstern zusammen, um den Rebellen den Rest zu geben. Die einzige Chance für die Rebellion liegt darin, das Teil vor Vollendung zu zerstören. Deshalb soll ein Rebellenteam den Schutzschildgenerator auf dem Waldmond Endor zerstören. Han, Leia, Chewbacca und auch Luke, der sein Jedi-Training aufgrund von Yodas Tod nicht vollenden kann, gehören zu dem Team, das die entscheidende Schlacht vorbereiten soll…

„Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ist klar der actionreichste Film der Saga, denn hier reihen sich die Scharmützel und Raumschlachten nur so aneinander. Geboten wird eine ausgiebige Palette aus Schießereien, Laserschwertduellen, Raumschlachten und Verfolgungsjagden, die auch alle ziemlich spektakulär inszeniert sind. Vor allem Luke darf seinen Lichtsäbel hier deutlich öfter als in den anderen Filmen schwingen, was mir als Fan von Nahkampfaction besonders gut gefiel. Das Highlight des Films bildet in meinen Augen der Kampf auf Jabbas Schwebebooten, aber jede Actionszene ist furios gemacht.
Angesichts der hohen Actionmenge ist die Story zwar weniger komplex, aber dennoch kann auch „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ein paar gute Wendungen bieten (z.B. die teuflischen Pläne des Imperators). Regisseur Richard Marquand drückt zudem ordentlich auf die Tube, sodass dank des hohen Tempos nie Langeweile aufkommt und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ zum flottesten Film der Saga wird.
Optisch wie akustisch geht es gewohnt brillant zur Sache: Es tönt der bombastische Sound von John Williams (natürlich mit „Star Wars“-Theme und Imperial March) und die Effektspezis machen einen gewohnt guten Job. Im dritten Teil gibt es (Waldmond und Jabbas Horde sei dank) noch mehr Viecher und exotische Kreaturen zu sehen, welche von Make-Up-Experten und Programmierern schick in Szene gesetzt wurden. Wie bei den Vorgängern sind sowohl Originalfassung als auch Neubearbeitung empfehlenswert, wobei das Original mal wieder mehr handgemachten Charme hat, sich der CGI-Einsatz in der überarbeiteten Version aber glücklicherweise in Grenzen hält.

Wenn es etwas gibt, was an „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ein wenig stört, dann sind es die Ewoks, die als Mischung aus Teddybärvolk und Indianerstamm etwas übertrieben knuffig daherkommen. Doch soviel Platz, dass man sich darüber künstlich aufregen muss, nehmen sie ja auch nicht ein und in der Schlacht um Endor geht auch ein Teil der Pelzviecher über den Jordan (gut, das theatralische Sterben des einen Ewoks in Großaufnahme ist echt etwas pathetisch, aber was soll’s?). Doch von den Ewoks mal abgesehen, schlägt „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ähnlich düstere Töne wie „Das Imperium schlägt zurück“ an und führt auch die Familiengeschichte Skywalker zu einem konsequenten, dramatischen und bewegenden Ende.
Darstellerisch gibt es auch bei „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ wenig anderes zu sagen als bei den Vorgängern: Harrison Ford als locker aufgelegter Ex-Schmuggler bleibt die coolste Sau im „Star Wars“-Universum und macht einen gewohnt lässigen Job. Doch Carrie Fisher und Mark Hamill haben sich gemausert und kommen kerniger als in den Vorgänger-Filmen rüber (vor allem Hamill ist eine ganze Spur weniger weinerlich). Als Darth Vaders Originalstimme röchelt sich James Earl Jones erneut einen Wolf, hierzulande gibt es weniger prominentes, aber düstereres Schnorcheln zu hören. Große Klasse ist Ian McDiarmid als fieser Imperator, der glaubhaft verkörpert, dass er noch böser als Darth Vader ist.

Alles in allem ist „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ der temporeichste Teil der „Star Wars“-Saga, der die meiste Action aufbieten kann. Ein furioses Finale, bei dem nur die Ewoks ein klein wenig nerven.

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