Mit "Star Wars: Episode 6 - Die Rückkehr der Jedi-Ritter" findet die wohl berühmteste SciFi-Saga ihren Abschluss. Leider ist er auch der zweitschwächste Film nach Episode 1, was wohl daran liegt, dass beide Filme den gleichen Fehler gemacht haben. Dazu aber später mehr.
Der Kampf gegen das finstere Imperium geht weiter: Kaum haben Jedi-Ritter Luke Skywalker (Mark Hamill) und seine Schwester Prinzessin Leia (Carrie Fisher) ihren Freund Han Solo (Harrison Ford) auf Tatooine aus den Klauen von Jabba the Hutt befreit, droht neues Unheil: Die imperialen Streitmächte stehen kurz vor der Fertigstellung eines zweiten Todessterns. Die neue Kampfstation hat eine noch größere Zerstörungskraft als ihr Vorgänger. Heimlich landen die Rebellen auf dem Waldmond Endor, wo das Imperium eine Generatorenstation errichtet hat, die den Todesstern mit Energie für ein Schutzschild versorgt. Bei ihrem Kampf auf Endor erhalten die Rebellen Unterstützung durch die Ewok-Ureinwohner. Indessen muss sich Luke nochmals seinem Vater Darth Vader (David Prowse; Sebastian Shaw) und dem Imperator Darth Sidous (Ian McDiarmid) stellen...
Hier wirkt Mark Hamill (Schlafwandler) um einiges erfahrener und ernster als in den beiden Vorgängern. Das ist auch deutlich in seiner Mimik zu sehen. Eine recht gute Leistung von Hamill. Hingegen hat Carrie Fisher (Heartbreakers) weniger zu tun als zuvor, kann aber in einigen Szenen dennoch punkten. Harrison Ford (Blade Runner) stellt Solo zwar realistischer da, doch hat er die kleinste Veränderung des Trios durchgemacht. Allerdings lieben ihn die Fans so wie er ist. Auch Billy Dee Williams (Action Jackson 2) aus dem Vorgänger tritt wieder auf. Mit ihm kann man sich zufrieden geben. Hin und wieder "geistert" dann auch wieder mal Alec Guinness (Hitler: The Last Ten Days) als Obi-Wan durchs Bild. Als Imperator bzw. Darth Sidous ist hier erstmals Ian McDiarmid (Der Drachentöter) zu sehen, der diese Rolle auch in den Episoden 1 bis 3 verkörpert. Er mimt einen wahrlich diabolischen Imperator, dem es fast gelingt unseren Luke zu grillen. Bodybuilder David Prowse (Caprona 2) spielt unter der schwarzen Maske erneut den röchelnden Lord Vader, der sich am Ende gegen seinen Meister stellt. Jedoch wird Anakin Skywalker dann von einem anderen Schauspieler dargestellt. Und zwar von Sebastian Shaw (So spielt das Leben) der sowohl den entstellten Anakin als auch Geister-Anakin mimt. Letzterer wird in der abermals überarbeiteten DVD-Fassung nun von Hayden Christensen verkörpert.
Ok, kommen wir nun zu dem Fehler, den Episode 1 und 6 gemeinsam haben. Besagter Fehler nennt sich Ewoks bzw. Jar Jar Binks. Doch auch ansonsten tummeln sich in Episode 6 massenweise schleimiges, pelziges und niedliches Getier rum. Auch wenn die Ewoks nicht so ein großer Nervfaktor wie Jar Jar Binks sind, stören sie dennoch. Denn gerade wegen den Ewoks kann man den Film kaum ernst nehmen. Den Höhepunkt erreicht dies in der großen Abschlussparty (selbstverständlich ohne Sex, Drugs & Rock'n Roll) mit dem grauenhaften Ewok-Gesinge und all den toten Charakteren (Obi-Wan, Anakin, Yoda), die als grinsende Geister aufkreuzen. Kein Wunder also, wenn hier die Ernsthaftigkeit a'la "Star Wars: Episode 5 - Das Imperium schlägt zurück" nahezu komplett flöten geht. Vermutlich hat George Lucas (American Graffiti) die Ewoks aus Marketing-Gründen in den Film einbeziehen lassen. Schon allein dafür würde ich gerne eine Runde "Haut den Lucas" spielen. Doch genug der Lästereien. "Star Wars: Episode 6 - Die Rückkehr der Jedi-Ritter" hat auch seine guten Seiten. Der für Steven Spielberg eingesprungene Brite Richard Marquand (Die Nadel) hat mit Lucas' Hilfe solide Action und einen dramatischen Finalkampf inszeniert. Schon der Anfang kann mit Lukes Kampf gegen Boba Fett und Jabbas Gefolgsleuten überzeugen, wo Luke seine neuen Jedi-Kräfte demonstrieren kann. Auch die Speedbike-Verfolgungsjagd auf Endor sowie die finale Weltraumschlacht können sich sehen lassen. Das finale Lichtschwert-Duell zwischen Vater und Sohn Skywalker ist leider etwas zu kurz geraten, hat aber einen tollen Imperator zu bieten. Das Finale findet dann sein dramatisches Ende, wo der halb geröstete Anakin sich von Luke Maske und Helm entfernen lässt, um Frieden mit seinem Sohn zu schließen.
Somit verzeichnet das abschließende Kapitel der "Star Wars"-Sage tolle Space-Fights, Speedbiker-Jagden, einen toten Ewok sowie ein dramatisches Finale zwischen Luke, Anakin und Imperator auf der Plusseite, und nervende Ewoks sowie eine kitschige Abschluss-Party, die dem Film fast seine gesamte Ernsthaftigkeit nehmen, auf der Minusseite. Da er das Ende einer legendären SciFi-Saga markiert, hätten Lucas und Marquand wesentlich mehr aus dem Film machen müssen. Schade, dass Spielberg nicht ans Werk durfte.