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Mit „Ice Age“ konnten sich die Blue Sky Studios beinahe schon einen Platz direkt neben Pixar und Dreamworks sichern, danach blieben die ganz großen Erfolge aus. Regisseur Chris Wedge, der im Genre bereits einige Erfahrungen sammeln konnte, setzt primär auf eine detaillierte Optik, die so manche Schwachstelle der Story kaschieren kann.

Nach dem Tod ihrer Mutter besucht Mary nach langer Zeit ihren Vater, der einsam im Haus am Wald lebt und davon besessen ist, eine Parallelwelt kleiner Lebewesen aufzuspüren.
Tatsächlich leben dort die Leafmen, welche die Natur vor dem Bösewicht Mandrake und seinem Gefolge schützen. Als die Königin der Blattmenschen stirbt, schrumpft Mary auf Miniaturgröße und fungiert als Beschützerin einer mystischen Knospe…

Die Optik erinnert ein wenig an „Avatar“ in klein und besticht primär durch detailreiche Landschaften, fantasievolle Blumenwesen und eine facettenreiche Ausstattung in kräftigen Farben. Ein kleines Manko sind die Gesichter der menschenähnlichen Figuren, denen das Markante fehlt und die im Wesentlichen zu sehr dem Manga-Schema ähneln.
Auch die wesentlichen Figuren bringen nicht viel Tiefe mit, es finden sich viele Klischees, manche Erscheinungen wie zwei Schnecken nerven gar in Ansätzen, wogegen sich ein dreibeiniger Mops als humorvolles Highlight und die am besten animierte Figur entpuppt.

Die Geschichte ist deutlich auf ein junges Zielpublikum zugeschnitten, obgleich die seichte Öko-Botschaft nie mit der Brechstange bearbeitet wird. Gut und Böse sind deutlich auseinander zu halten, ein mögliches Beziehungsgedöns wird nie überstrapaziert und die Gags bleiben überwiegend harmlos, mal abgesehen vom Auftritt einer Eintagsfliege, einer Pusteblume und dem Verlangsamen der Sprachgeschwindigkeit („Ellenbogen“).

Episch fällt das Endergebnis zwar keinesfalls aus, doch die wunderbare Optik und einige rasante Action, ein paar magische Momente, der virtuose Score von Dany Elfman und nicht zuletzt die grundsolide Synchro (allen voran Christoph Waltz als lässiger Bösewicht) trösten ein wenig über die vorhersehbare Geschichte hinweg, die Kindern und eingefleischten Animationsfilmfreunden unterm Strich zusagen und ein wenig Kurzweil bieten dürfte.
6,5 von 10

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