Review

*** SPOILERWARNUNG ***


Die Schlacht der Avengers in New York hat ihre Spuren hinterlassen. Nicht nur die Stadt wurde in Mitleidenschaft gezogen, auch Tony Stark leidet unter Panikattacken, Schlafstörungen und der sich dadurch verschlechternden Beziehung zu Pepper. In seinem Übermut legt er sich mit einem Terroristen an, der sich Mandarin nennt. Und das bleibt nicht ohne Folgen.

Die Idee, Tony aus seiner bekannten Umgebung herauszunehmen und ihn seiner Spielzeuge zu berauben (obwohl er sich ja zwischendurch ein paar bastelt), ist gar nicht verkehrt. Quasi eine Fokussierung auf die Person selbst, ein Blick wieder hinter die metallene Rüstung. Allerdings liegt hier dann auch das Problem, denn wie man sieht, ist Tony einfach keine allzu interessante Figur. Zwar hat er dank seiner großen Klappe den ein oder anderen Lacher, ansonsten ist seine Reise recht dröge. Der Halbwüchsige, den er abschnittsweise mit sich herumschleppt, macht es das nicht besser.

Auch andere Zeilen aus dem Skript wollen bei genauerer Betrachtung nicht so recht zur Reihe passen. Da warnt ihn Jarvis erst bei einer Restenergie von fünf Prozent, was zu einer Bruchlandung führt. Das passt nicht zu einem sonst so technisch perfektionierten System. Ein Witz ist auch das „House Party Protocol“, das früher eingesetzt viel Arbeit erspart hätte. Wenn es am Ende in Aktion ist, scheint Tony dies aber selbst in Peppers höchster Not nicht ausnutzen zu wollen, obwohl er alle Nase lang mit den Teilen interagiert. Was dann aber wiederum auch völlig egal ist ob ihrer Wiederauferstehung. Das ist faule Schreibe, das konstruierte Heraufbeschwören von Katastrophen, die aufgrund der im Szenario gegebenen Möglichkeiten vermeidbar sind.
So etwas kommt im Genre vor, klar. Problematisch wird all dies erst, wenn es derart auffällig passiert. Denn das heißt letztlich, dass der Film weder so mitreißend noch einnehmend ist, dass man es nicht merkt.

Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow, Don Cheadle und Jon Favreau sind wieder mit dabei und agieren innerhalb der ihnen inzwischen bekannten Rollen souverän. Guy Pearce ist als Schurke etwas unterfordert und wirkt nie so recht bedrohlich. Darstellerisches Highlight ist dann doch Ben Kingsley, der als Mandarin bzw. eher Trevor einfach eine gute Show bietet. Insbesondere die Szene mit ihm und Tony ist durchaus amüsant. Die Bande von sich regenerierenden Hitzköpfen ist letztlich wiederkehrendes Sparringsmaterial und kaum der Rede wert. Und Stan Lee benotet scheinbar gerne junge Dinger.

Audiovisuell ist der dritte Teil der Reihe durchaus in Ordnung, trotz der immer wieder sichtbaren digitalen Effekte. Brian Tylers Score bietet einige gute Passagen.
Aber insgesamt konnte er mich nicht so recht mitnehmen. Er lebt von seinem Ensemble und der nicht ganz so flapsige Grundton steht ihm ganz gut. Andererseits zeigt er die Schwächen der Figur, wie das MCU sie inszeniert, auf und leistet sich zu auffällige Ungereimtheiten.

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