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Wenn ein sehr bekannter und durch u.a Lethal Weapon & Last Boy Scout mit Kultstatus behafteter Drehbuchautor, so wie Shane Black, der mit  Kiss Kiss Bang Bang ein solides und nettes Regiedebüt hingelegt hat, nach 8 Jahren Funkstille die Regie beim Finale einer Blockbuster Reihe wie Iron Man übernimmt, sind die Erwartungen natürlich hoch. Immerhin hat dieser Mann Riggs & Murtaugh erfunden! Kann so jemand überhaupt die Erwartungen erfüllen oder sie sogar übertreffen? Definitiv Ja.

Iron Man 3 toppt den etwas fahrigen und uncharmanten 2ten Teil der Reihe um Längen, und zieht mit Teil 1 durchaus gleich. In Sachen Timing, Storyaufbau und Dialog sogar  fast an diesem vorbei ohne Ihn dennoch vollständig zu überholen.

Die Story wird konsequent mit allen losen Enden aus Teil 1, 2 und vor allem den Avengers verknüpft.

Tony Stark (Robert Downey Jr in seiner Paraderolle) leidet an einem Trauma und Angstzuständen seit er eine Atomrakete durch das Wurmloch feindlicher ausserirdischer Invasoren beförderte und dabei beinahe draufging.

Umso härter trifft es Ihn als er sich mit seiner Großkotzigkeit mal  mit dem Falschen anlegt. Nämlich dem Terrorist Mandarin (Ben Kingsley souverän diabolisch und mit feiner bis hysterischer Selbstironie der wohl beste "Bösewicht" der ganzen Reihe.) Übrigens mit all seinen Facetten..

Nachdem alles was Ihm lieb und teuer ist in Schutt und Asche liegt muß sich unser Held auf seine ureigensten Talente zurückbesinnen und bekommt hierbei mehrfach Hilfe von unerwarteter und erwarteter Seite.

Shane Black macht aus diesem Iron Man "reboots" bzw. "back to the basics" Dramolett ein klassiches Actionfiletstück, bei dem man sich vor allem im Mittelteil des Films, indem Stark ohne seinen Anzug, sondern mit Köpfchen und Behelfstechnik agieren muss, an die 80er Actionperlen wie Die Hard oder natürlich auch Lethal Weapon erinnert füllt. Es schneit, es ist Weihnachten, es dudelt besinnliche Musik, es gibt tolle Old School Shootouts die dann verblüffend einleuchtend mit dem unvermeindlichen High Tech Actionfinale verknüpft werden. Hier wird dann noch mal alles aufgefahren und gesteigert was Iron Man in den ersten beiden Filmen ausgezeichnet hat, ohne überdreht oder gar überladen zu wirken. Das liegt vor allem an den echt überraschenden Storytwists und der witzigen Dialoge sammt Situationskomik. Diese sind natürlich auch wieder an das Improvisationstalent Downey Jr. geschuldet, grösstenteils liegt das aber am Regisseur. Shane Black drückt dem Film in fast jeder noch so bombastischen oder vermeindlich rührenden Szene seinen Stil und trockenen Sarkasmus auf, und begeisterst so Fans seiner alten Filme so wie Iron Man Jünger gleichermassen. Sobald sich zuviel Kitsch oder Pathos ankündigen haut irgendjemand einen geschliffenen Oneliner raus oder handelt absolut unvorhersehbar, so das alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht werden.

Bis in die Nebenrollen wie immer toll besetzt. Don Cheadle agiert auch ohne Kampfanzug als souveränder Actionhero wie Eddie Murphy in seinen besten 80er Zeiten. In vielen Sequenzen mit Ihm und Downey Jr. fühlt man sich auch unweigerlich an die Wortduelle von Riggs & Murtaugh erinnert während Ihnen die Kugeln (oder wie hier) die Baukräne um die Ohren fliegen.
Und Gwyneth Paltrow, anfangs brav wie immer, bekommt eine gehörige Portion Sexappeal verpasst.

Auf die Iron Man, Warmachine etc. Kampszenen gehe ich bewusst nicht noch mal direkt ein, da wird natürlich wieder ne ganze Schippe draufgelegt. Es wäre auch schwer vom Rest zu trennen weil die Übergänge von bodenständigen Kämpfen bis zu den High Tech Schlachten fliessend sind und immer passend ineinander übergehen.

Fazit: Gigantisches, toll gespieltes, souverän überzeugendes Finale der Iron Man Reihe, mit kongenialem Drehbuch und tollen Regieeinfällen. Und für einen Actioncomic mit garnicht mal so unklomplizierter und vor allem logischer Handlung. Ich hoffe das nicht noch ein Teil folgt, weil die Reihe gut zu Ende gebracht wird und ich nicht glaube das es noch besser geht.

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