Es ist ja nun nicht so, dass ich den Originalfilm verehre (ist auch lange her, dass ich den gesehen habe), aber die ganzen zähnegebleichten Teen-Hackfressen (zurecht alle unbekannt) mit ihren "Twilight"-Synchronstimmen, die man hier vorgesetzt bekommt, gehen mir ordentlich aufn Keks ...
Positiv zu vermerken ist demgegenüber u.a., dass Julianne Moore (wenig überraschend) gut in die Rolle der fanatisch-asketischen, bigotteriegeschwängerten Mutter passt und sich hingebungsvoll an der hier von ihr verlangten Uneitelkeit abarbeitet. Und natürlich ist auch diese Moretz in der Hauptrolle nicht ganz talentfrei, was den Film schonmal auf eine solide Basis stellt. Ich finde auch nicht, dass sie zu hübsch für die Darstellung einer Aussenseiterin ist (auch wenn sie in der ersten Filmhälfte ihre Schultern etwas gar penetrant nach oben ziehen muss, um der Verklemmtheit ihres Charakters Ausdruck zu verleihen..) Und zum Schluss, beim Amoklauf, wird dann nochmals nachdrücklich aufgezeigt, wo 40 Jahre nach de Palma der Hammer hängt (er schwebt in der Luft..), und man lässt Carrie wie einen Emo zu grollender Elektromucke durch eine Szenerie aus Special-Effects und ein wenig Splatter wüten, was auch in Ordnung geht, schliesslich erwarte ich mir von einem aktuellen Horrorfilm, dass er mich gemessen an meinem heutigen Erwartungen schaudern lässt oder wenigstens unterhält, auch wenn das natürlich nichts mit einer Atmosphäre des Unbehagens zu tun hat - und an den irren Blick von Sissy Spacek reicht ohnehin nichts heran ...