Story :
In einem Park unter einem Brückenvorsprung findet ein Spaziergänger eine Leiche.
Der junge Mann namens Bud hat sich allem Anschein nach erhängt,trägt ein Frauenkleider, eine Perücke, ist geschminkt und hinterlies einen Abschiedsbrief.
In diesem Abschiedsbrief schreibt er, das er transsexuell sei, diese Lüge nicht weiter leben möchte und sich deshalb das Leben genommen hat.
Die ermittelnden Polizeibeamten schenken diesem Schreiben aber keine Glauben da es zuviele Ungereimtheiten gibt und sind sich einig darüber das ein Serienkiller Glen Cove auf Long Island unsicher macht.
Rocco, der besten Freund des ermordeten Bud's, ist ein Nachwuchsmusiker und eines Tages lernt er duch seine 2 Kumpels Matty und Cutty Antun kennen.
Antun liebt es mit Leuten rum zu hängen, Bier zu trinken und Weed zu rauchen.
Was unsere 3 Freunde nicht wissen ist, das es sich bei dem freundlichen,geselligem und kommunikativen Antun um den Serienkiller handelt der Bud auf dem Gewissen hat und sich seinen Weg durch die gesamte Nachbarschaft morden will.
Zwischenzeitlich wird die ermittelnde Polizei auf eine fälsche Fährte gelockt als ein Geistesgestörter in der Nachbarschaft eine Frau auf brutalste Weise mit 2 elektrischen Küchenmessern umbringt.
Die Cops haben keinen blassen Schimmer wer der Serienkiller sein könnte.
Nach einem Abend mit viel Bier und Grass entdeckt der kleinwüchsige Cutty bei Antun einen Super-8 Projektor und auf dem Film ist der Mord an Bud zu sehen.
Doch Cutty kommt nicht mehr dazu dies den anderen oder gar den Cops zu erzählen, da er selbst Opfer des Serienkillers wird.
Auch um den blinden Matty steht es nicht gut da er nach einem lauschigen Abend mit Antun und Rocco nicht besonders wohl fühlt.
Der Serienkiller scheint es auf Rocco, Rocco's Familie und auch dessen Freundeskreis abgesehen zu haben und macht vor niemandem halt.
Wird es Rocco gelingen Antun das Handwerk zu legen und ihn des Mordes zu überführen?
Und was hat es mit dem Drehbuch auf sich, das der Serienkiller liest?
Bewertung :
Regisseur Rocco Iannacchino, der es bevorzugt nur Rocco genannt zu werden, hat hier einen sehr akzeptablen Low Budget Film gedreht welcher seine zweite Arbeit als Regisseur darstellt.
Wirklich beachtlich ist, das Rocco hier wie eine Ein-Mann-Armee fast alles im Alleingang neben der Regie bewerkstelligt hat.
So agiert er auch als Hauptdarsteller vor der Kamera und war unter anderem auch für Musik, Schnitt, Kamera, Special FX, Props,Garderobe, Kostüme und Licht verantwortlich.
Serienkiller Filme sind ja nun durchaus nichts neues; hier ist aber wirklich erfrischend das neben den Serienkiller und Slasher Elementen auch Versatzstücke des Stoner-Movie mit impliziert werden.
Sicherlich ist der Film auch nur Low Budget und Trash Fans zu empfehlen, diese könnten an DRIVEN TO KILL...AGAIN durchaus gefallen finden.
Man sieht dem Film zwar an das man nicht viel Geld zur Verfügung hatte, sollte aber durchaus honorieren das Rocco das Unterfangen den Film zu drehen in Angriff nahm.
Die Darsteller agieren hier alle unbefangen und frei vor der Kamera und man sieht ihnen an das sie beim Dreh alle großen Spaß hatten, auch wenn man merkt das hier keiner ein ausgebildeter Schauspieler ist.
Wer aber eine wirklich solide und gute Leistung vor der Kamera abliefert ist Bill Lee Loscalzo in der Rolle des Killers.
Auch wenn er z.B. an die Leistung von Michael Rooker in HENRY nicht rankommt, kam man ohne Zweifel sagen das ihm oft der Wahnsinn ins Gesicht geschrieben steht.
Auch Regisseur Rocco macht seine Arbeit vor der Kamera sehr gut und gibt dem ganzen Film einen subtilen Humor.
Dieser subtile Humor von Rocco wirkt sich auch sehr positiv auf den ganzen Film aus und nimmt der unfreiwilligen Situationskomik den Wind aus den Segeln.
Special FX sind hier eher rar gesät, aber die wenigen im Film vorkommenden Effekte sind soweit ganz gut inszeniert, auch wenn diese jetzt nicht unbedingt vollkommen realistisch aussehen.
Man sieht so z.B. förmlich das in einigen Szenen anstelle von Kunstblut Erdbeer Marmelade zum Einsatz kam.
Die Splatter Effekte sind als gelungen zu bezeichnen und grade die Szenen in der die Brüste mit den elektrischen Küchenmessern bearbeitet werden ist passabel gemacht.
Der abgetrennte Kopf den man im Film sieht ist wirklich gelungen und bezüglich der FX und Props am realistischten ausehend.
Eine Wohltat für die Ohren ist hier der Soundtrack des Films und Rocco hat hier das Glück das er Musiker ist und selber Stücke komponiert und einsingt; dadurch konnte man nämlich wieder etwas des niedrigen Budget sparen das man sonst für Musik hätte ausgeben müssen.
Die Songs sind sehr abwechslungsreich ausgefallen und reichen von Singer/Songwriter Sachen über Psychedelic-Pop bis hin zu Metal/Hardrock beeinflußter Musik.
Sicherlich kann man hier nicht alles loben und DRIVEN TO KILL...AGAIN hat auch seine Schwächen.
Zu einem erweisen sich einige Szenen, wie z.B. die Opening Credits mit dem Paar im Park beim Picknick, als etwas langatmig und hätte man den kompletten Film 15-20 Minuten kürzer gestaltet wäre das der Dynamik und der Narrativität förderlich gewesen.
Auch das man keinen wirklichen Einblick in die Motivation des Killers bekommt ist ein kleines Manko.
Rocco ist sich aber durchaus seiner Schwächen als Regisseur und den Schwächen des Films bewusst und nutzt genau diese dann letztendlich um den Film durch das Editing einiges an Charme zu verleihen und in die richtige Richtung zu lenken.
Oft werden die Bilder nämlich verfremdet und offenbaren sich im grobkörnigem Look oder sie werden so bearbeitet das sich ein surreal-psychodelisches,experimentelles Gesamtgefühl einstellt.
Was bei DRIVEN TO KILL...AGAIN noch auffällt ist das eine konventionelle Narrativität nicht gegeben ist und der Film oft zwischen Szenen hin- und herspringt; ob dies ein positiver oder negativer Aspekt ist, muss am Schluß jeder für sich selbst entscheiden.
Wer kein Fan von Mikro-Budget Filmen ist sollte hier eher passen, da für diesen DRIVEN TO KILL...AGAIN ein cineastisches Desaster sondergleichen sein dürfte.
Mir persönlich hat der Film trotz seiner längen und grade wegen des Editings und der charmanten Inszenierung gut gefallen.
Auch bin ich mir sicher das Rocco durchaus noch Potenzial in sich birgt, was er mit mehr Budget unter den richtigen Umständen auch unter Beweis stellen könnte!
Aber alleine schon dafür das der Mann hier fast alles im Alleingang aus den Hüften gestemmt hat sollte man den Hut ziehen und ihm die verdiente Anerkennung zukommen lassen!
7 von 10 elektrischen Küchenmessern