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Ein Musiker wird, nachdem er offenbar seine Frau getötet hat, zum Tode verurteilt. In seiner Todeszelle verwandelt er sich merkwürdigerweise in einen jungen Automechaniker, der dann freigelassen wird und später durch die Liebesbeziehung zu einer rätselhaften Doppelgängerin der getötet Ehefrau des Musikers in Gefahr gerät.

Noch gekonnter als in „Blue Velvet“ lässt David Lynch hier die bürgerliche Fassade bröckeln und legt in wunderbar düsteren Bildern die Unterwelt bloß. Schon zu Beginn gelingt es Lynch auf einmalige Weise, eine unglaublich morbide Stimmung zu erzeugen: Der Saxophonspieler Fred Madison scheint zu ahnen, dass seine Frau Renee ein Doppelleben führt und die Beziehung der beiden wird zu einem undurchschaubaren Psychospiel. Ohne eine Sekunde des Aufatmens zieht Einen dieser Thriller in den Bann – die verwirrende, unheilvolle Atmosphäre ist allgegenwärtig und wurde von mir so intensiv empfunden wie noch bei keinem anderen Film. Einzelne Szenen dieses Meisterwerkes sind für mich ohnehin längst Kult, wie zum Beispiel die „Ich-bin-bei-Ihnen-zuhause“-Szene und die „Du-wirst-nie-wieder-in-deinem-Leben-zu-dicht-auffahren“-Szene. Ein wirklich beeindruckender Psychothriller, vielleicht sogar der beste Lynch-Film, und damit einer der besten Filme überhaupt.

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