Ein sehr seltsamer Film erwartet hier den Zuschauer. Die filmtechnischen Elemente wie Schauspielerei, Kulissen, Kameraführung, Musik usw. sind erstklassig umgesetzt. Die Story hingegen ist wohl Geschmacksache, weil sie Fragen offen und gleich mehrere Interpretationsvarianten zulässt. Da wäre ein verstörter Ehemann, der nicht einmal den winzigsten Funken Herzlichkeit versprüht. Seine Frau scheint Pornodarstellerin zu sein und er krankhaft eifersüchtig. Also halluziniert und fantasiert er sich seine eigene Realität zusammen, um seine Frau auf bestialische Art und Weise in Kleinteile ohne schlechtes Gewissen zerlegen zu dürfen. Als er in der Todeszelle sitzt und auf den elektrischen Stuhl wartet, verliert er schließlich völlig den Bezug zur Realität. Ab diesem Zeitpunkt ist es dem Zuschauer überlassen, wie die Story zu deuten ist. Ich sehe zwei Varianten: a) der Film zeigt immer wieder Bilder aus seiner Fantasie ohne dies deutlich zu machen oder b) ein mysteriöses Raum-Zeit-Schleifenphänomen durchzieht sein Schicksal. Das merkwürdige ist, dass der Film es durchaus versteht Spannung und Atmosphäre aufzubauen, aber negativ stösst auf, dass der Zuschauer (was die Story angeht) leider völlig im Dunkeln tappt. Da ich Filme mit Auflösung am Ende oder wenigstens einem klaren Hinweis auf des Rätsels Lösung bevorzuge, kann ich mich mit diesem Werk nicht recht anfreunden.
Fazit: Abhobene kranke Fantasie-Mystery-Thriller-Mixtur mit reichlich Spannung und Ungereimtheiten. (5/10)