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Regisseur Stephen Hopkins hatte mit seinem unbekannten Regiedebüt "Tödliche Spiele" einen guten Start in die Filmwelt, es folgte "Nightmare 5" und seinen Höhepunkt feierte er mit "Predator 2" Erst nach einer dreijährigen Pause kehrte er mit "Judgment Night" zurück, der es in Deutschland nur Video schaffte. Mit einer hochwertigen Darstellerriege, ganz besonders Denis Leary macht einen tollen Job und Alan Silvestri für den Score, ist ihm eine spannende Hatz durch die Slums gelungen.
Eigentlich wollten Frank Wyatt (Emilio Estevez), sein kleiner Bruder John (Stephen Dorff), Mike Peterson (Cuba Gooding Jr.) und Ray Cochran (Jeremy Piven) nur zu einem Boxkampf fahren. Doch auf der Autobahn ist Stau, so nimmt man die nächstbeste Ausfahrt und landet in einem heruntergekommenen Viertel. Bald wird man Zeuge einer brutalen Hinrichtung. Der Gangster Fallon (Denis Leary) erschießt auf offener Strasse einen Dealer, der ihn beklaut hat. Frank, John, Mike und Ray haben den Mord beobachtet und müssen nun vor Fallon und seiner Gang fliehen. Ihr fahrbarer Untersatz ist im Eimer, so werden sie wie die wilden Tiere durch das gefährliche Viertel gehetzt. Doch nach Rays Tod beginnen sich die Opfer zu wehren.

Der Plot ist nicht wirklich originell oder wendungsreich, jedoch gradlinig von Hopkins erzählt. Die Hauptcharaktere erhalten eine kleine Einführung, bevor man sie ins Verderben schickt. Sobald man sich in dem dunklen Viertel verirrt hat, steigt die Spannung kontinuirlich, besonders als die Vier einem verletzten Mann helfen wollen, ahnt der Zuschauer schon Übles. Schnell ist Fallon zur Stelle mit seiner Dreimanngang und vollzieht die Hinrichtung. Schon hat die Hetzjagd begonnen. Man versteckt sich in Güterwagons, wird von Obdachlosen ausgenommen, weiter geht es über die Dächer bis in die Kanalisation. Bald hat man mit Ray das erste Opfer zu beklagen, der von Fallon einfach vom Dach geschubbst wird. Zwischen den Konfrontationen gönnt Hopkins seinen Charakteren immer eine kleine Pause. Man verhält sich sehr real, einige Situationen enden auch mal in einem Streit.
Nur hätte Fallons Gang ein wenig größer sein können. Es treten hier praktisch vier gegen vier an, erst sehr spät beginnt man mit der eigentlichen Dezimierung. Aber es ist wirklich schwer zu sagen, wer diese Hatz nun überlebt.
Hopkins setzt bei "Judgment Night" auf sparsam gesetzte, aber harte Actionszenen. Eher selten macht man von der Schusswaffe Gebrauch, die Gejagten wehren sich mit allem, was ihnen in die Finger fällt. Das Finale findet in einem Kaufhaus statt, in dem man eine Menge Glas und Porzellan zerdeppern darf. Ein langer Endkampf wird uns nicht vorenthalten. Dabei bleiben die Actionszenen sehr bodenständig, ohne übertriebene Einlagen.
Wie oben schon erwähnt kann man sich über glaubwürdige Darsteller freuen. Mit Emilio Estevez, Cuba Gooding Jr., Stephen Dorff, Denis Leary, Jeremy Piven und Peter Greene ist "Judgment Night" hervorragend besetzt.

Ein spannender Überlebenskampf, nicht ganz lückenlos umgesetzt, aber hochkarätig besetzt. Der starke Score von Alan Silvestri bietet eine Mischung aus Rock, Soul und Hip Hop. Die dunkle und bedrohliche Kulisse des heruntergekommenen Viertels ist spannungsfördernd, die Action hart, aber sparsam gesetzt. Auf jeden Fall einen Blick wert.

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