Eine lange Nacht für ein paar Freunde in Amerikas Hinterhöfen.
Frank und seine drei guten Kumpel wollen eigentlich nur zu einem Boxkampf fahren. Der übliche Stau, man nimmt eine andere Ausfahrt und zack, ist man in den Slums gelandet ( man wußte gar nicht, daß es in Amerika 1993 so mies ausgesehen hat, ist ja fast wie bei Bush daheim...). Schlimm nur, daß man den lokalen Gangsterboß, Fallon, live sehen kann, wie er einen Abtrünnigen erschießt. Ist zwar echter als ein Boxkampf, aber Zeugen werden ungern am Leben gelassen. Und so entbrennt eine Hetzjagd, zu Fuß, durch wirklich üble Gegenden, Fallon und seine drei Kumpel gegen die vier Freunde. Dabei geht es mano a mano, eye to eye, keine großen Effekte, harter Nahkampf. Nun, von einer Gruppe überleben drei, von der anderen keiner.
Einfacher Film, einfache Ausgangsbasis, stringentes Produkt. Natürlich darf man nichts großartiges erwarten, aber die vier Jungs hätten durchaus auch bei Young Guns mitspielen dürfen. Man mag auch schelten und es böse meinen, für meinen Teil aber macht von allen Beteiligten Dennis Leary als Fiesling Fallon den besten Eindruck aller Darsteller, da sind die anderen kleine Buben dagegen. Schön auch die Übertreibung mit dem menschenleeren Szenario, da fliegen die Papierfetzen durch die Nacht, Rauch kräuselt sich, Lampen blinken unrhythmisch. Wo sind eigentlich die ganzen Jungs mit ihren Mülltonnenfeuern?
So konzentriert sich der Streifen eher auf die zwischenmenschliche Situation bei den Gejagten, unterschiedliche Charakterzüge sollen herausgearbeitet werden, aber das ist dann doch ein wenig zu stereotyp. Cuba Gooding macht stetig große Augen, ein Vorzeigeneger, das hätte man in den Fünfzigern nicht besser hinbekommen, Stephen Dorff ist irgendwie überflüssig, Jeremy Piven hat auch keine große Karriere gemacht, und Estevez war damals auf der Höhe seines Ruhmes – und ist keinen Deut besser als sein Bruder Charlie Sheen. Aber als Unterhaltungsfilm für einen öden Mittwoch ist der Streifen allemal geeignet, und man kann ihn auch gerne ein zweites Mal ansehen – steht im Regal stabil zwischen Suicide Kings ( wegen Dennis Leary ) und Menace to Society ( wegen der Hood...). 7/10