10
Schlesingers brillantes Drama begleitet den naiven, aber selbstbewußten Jon Voight von Texas nach New York. Dabei wird auf Postkartenmotive verzichtet, die Stadt an der Ostküste besteht aus Hinterhöfen, dreckigen Straßen und abgedrehten Typen einschließlich dem rattenähnlich lebenden Dustin Hoffman. Von überall weht ein kaltschnäuziger Wind, es fällt schwer, sich mit dem "Big Apple" anzufreunden. In dieser Tristesse werden experimentell überdrehte und schnell zusammengeschnittene Rückblenden und Traumvorstellungen der Protagonisten dazwischengeschoben, die wieder in der kalten Gegenwart enden. Warmherzigkeit und Sympathie werden nur zwischen der grandios gespielten Zweckgemeinschaft Hoffman und Voight spürbar, ansonsten lockern skurrile Momente und Details das deprimierende Geschehen auf. Kein Unterhaltungsfilm, trotzdem Pflichtprogramm.
9
John Schlesinger's "Asphalt Cowboy" aus dem Jahre 1969 wird zurecht als Meisterwerk bezeichnet. Die Atmosphäre ist wirklich einzigartig, warme Bilder und stimmungsvoller Soundtrack unterstreichen den Kontrast zwischen Arm und Reich, Bedeutend und Unbedeutend sehr gut. Das Titellied "Everybody's talkin'" von Nilsson ist wohl jedem Cineasten noch im Ohr. Einzig der Zahn der Zeit nagt am Film, zu veraltet wirkt der Hauptdarsteller Jon Voight (Vater von Angelina Jolie), er ist einfach ZU naiv. Fazit: 9 von 10 Punkten.