Review

„Asphalt-Cowboy“
mit Jon Voight, der der Vater von Angelina Jolie ist, und Dustin Hoffman ist, wie „Easy Rider“ aus dem selben Jahr, ein ganz
großes Frühwerk der New Hollywood-Ära, die mit den makellos
inszenierten und stilisierten Schwarz-Weiß-Filmen der goldenen Ära mit klaren Gut und Böse - Rollen und Genre-Konventionen brachen (Taxi Driver, Der Pate) und gesellschaftskritische Thematiken mit filmästhetischen Experimenten (zB Rückblenden und Traumsequenzen) kombinierten.

Ein junger und vom Leben der texanischen Vorstadtprärie angeödeter Junggeselle und Tellerwäscher versucht sein Glück im schillernden New York, stellt aber sehr schnell fest, dass der Aufstieg in dieser von Dekadenz und gesellschaftlichen Widersprüchen geprägten Moloch-Metropole alles andere als ein einfacher Weg ist. Durch Zufall gerät er in einer Bar an einen Kleinkriminellen, gespielt von Hoffman, mit dem er bald dasselbe Schicksal, eine nicht weichende Glücklosigkeit, teilt. Gemeinsam versuchen sie ihren Unterhalt zu sichern, doch von Tag zu Tag erscheint dieses Unterfangen schwieriger.

Wegen seiner kontroversen Behandlung von Prostitution, Homosexualität und Drogen war der Film einst ab 18 freigegeben, mittlerweile ab 16.

In seiner Inszenierung und seinen Schnitttechniken, seinen Antihelden und seiner Totalauthentizität des „harten Pflasters“ New Yorks damals wohl bahnbrechend und heute immer noch (nach über fünfzig Jahren!) frisch und modern, schauspielerisch fantastisch.
Ganz, ganz toller und absolut zeitloser Charakterfilm über den schönen, aber brüchigen Schein des American Way of Life, der seiner Zeit wohl genauso weit voraus war wie Citizen Kane!


9,5/10

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