Tausendundeine Nacht gehört zum literarischen Kulturgut und dürfte wirklich Jedem fast zwangsläufig bekannt sein, selbst wenn er das Buch noch nie in Händen gehalten hat. Denn daraus entstammende Charaktere wie Sindbad und Alibaba fanden ja in der Filmwelt beereits seit Jahrzehnten mannigfaltige Zelluloidumsetzung. Und auch im vorliegenden Falle wird wieder einmal eine Figur aus dem arabischen Märchenfundus entliehen um als Protagonist für einen Film herzuhalten. Hier trifft es die, ursprünglich aus Aladin und die Wunderlampe stammende, Schönheit Sheherazade die uns fortan durch das Abenteuer geleitet. Und dieses hat einen zugegebenermaßen recht originellen Ansatz. Auch wenn sich dieser zunächst nicht unbedingt gleich erahnen läßt.
Die billige Ausstaffierung der Akteure und der cheesige Background sowie einige verstreute Nacktszenen erwecken hingegen eingangs eher den Eindruck, man sei in einen drittklassigen Softerotikstreifen geraten. Bringt man jedoch die Geduld auf und sitzt die etwas dröge Einleitungsphase aus, wird man Zeuge wie sich der Film doch noch zu einem recht sehenswehrten Leinwanderzeugnis mausert. Die Story führt uns an der Seite der besagten Heldin durch die Welt des alten Arabiens, in der der herrschende Kalif sich ein gar eigentümliches Sexualverhalten zu eigen gemacht hat: Er nimmt sich jeden Tag eine neue Frau zur Königin. Nachdem er sie allerdings ihrer Unschuld beraubt hat, hat er es sich zur Gewohnheit gemacht die frisch angetraute am darauffolgenden Morgen jeweils um einen Kopf kürzer zu machen. Auch Sheherazade trifft eines Tages das Los. Mit dem ihr angedachten Ableben ist sie allerdings nicht wirklich einverstanden und so befindet sie sich fortan auf der Flucht vor den Schergen des erzürnten Monarchen. Erwartungsgemäß stößt die Schöne allerdings dann auch bald auf die Wunderlampe, deren dienstbarer Insasse Ihr das Abwehren der Häscher enorm erleichtert. Und eben jener ist auch der originelle Faktor des Films, denn er entspricht nicht unbedingt den landläufigen Erwartungen an das Berufsbildes vom John Doe-Flaschengeist. - Denn im Gegensatz zu seinen Kollegen erweist sich der Geist als britischer Gentleman, der sein Domizil auch stilecht und folgerichtig im London des zwanzigsten Jahrhunderts hat. Und auch seine Kräfte unterscheiden sich deutlich von denen der Zunftkollegen. Denn im Gegensatz zu ihnen besitzt er keine unbegrenzten Kräfte, sondern kann seiner Meisterin lediglich mit den technischen Errungenschaften des zwanzigsten Jahrhunderts beistehen. Doch wie sich herausstellt ist auch das genug, denn Flugzeuge, Mottorräder und ähnliche Utensile verschaffen Sheherazade einen nicht zu verachtenden Vorteil auf ihrer Odyssee. Auf dieser trifft sie dem Klischee ganz entsprechend natürlich noch auf einige andere bekannte Kollegen aus dem 1001 Nacht-Kader, bis sie schließlich am Ende doch noch die Gunst und das Herz des starrköpfigen Kalifen erringen kann.
Fazit:
Diese ungewöhnliche Story um Sheherazade kann durchaus adäquat unterhalten. Wer ein kurzweiliges Filmchen aus der Comedyunterhaltungsecke sucht, wird hier nicht enttäuscht. Auch wenn die Effekte der angehenden Neunzigerjahre für heutige Augen natürlich etwas unterentwickelt wirken müssen und die mediokre Austattung diese B-Movies unfehldeutbar von einem klammen Budget zeugen. - Allemal leichte, humorige Kost mit Augenzwinkern für den relaxten "Hirn aus"-Filmabend.