Die Reihe um "Scary Movie" geht in die fünfte Runde und eigentlich gäbe es bezüglich der Autoren Anlass zum Jubeln: Pat Proft schrieb die Drehbücher für die "Nackte Kanone" Trilogie, während David Zucker bei den ersten beiden Teilen Regie führte. Doch leider biedern sich die beiden der aktuellen, wenig feingeistigen Humorwelle deutlich an.
Jody (Ashley Tisdale) und ihr Mann Dan (Simon Rex) nehmen ihre drei Nichten bei sich zuhause auf, nachdem Charlie (Charlie Sheen) hinüber ist. Doch mit den Mädchen scheint sich eine dunkle Macht eingenistet zu haben, also installiert man diverse Kameras...
Das Grundgerüst besteht aus "Paranormal Activity", einer Ecke "Mama" und einem Hauch von "Black Swan". Der selbstironische Einstieg mit Lindsay Lohan, die mal wieder einen Gerichtstermin hat und Charlie Sheen als Schwerenöter mit unzähligen Kameras fürs Sexgeschehen fällt zumindest recht kurzweilig aus, doch als es danach mit Snoop Dog und einem Kumpel durch den Wald geht, nähert man sich direkt der Nulllinie in Sachen Humor, denn ob Shampoo im Schwanzloch wie tausend Hornissen brennt, ist weder interessant, noch in irgendeiner Form witzig.
Dennoch gibt es ein paar halbwegs gelungene Einstellungen, die "Paranormal Activity" gutgelaunt aufs Korn nehmen, denn nächtens ist von Staubsaugen, über Akrobatik und Bügeln viel im Schlafzimmer möglich, während draußen Staubsauger eine eigene Party veranstalten.
Dass die Chose scheinbar unter lockeren Bedingungen gedreht worden ist, untermauern final einige Outtakes, welche teilweise witziger ausfallen als die eigentlichen Gags.
Das Konzept bleibt indes wie gehabt, denn inhaltlich hangelt man sich fragmentartig von einer Filmparodie zur nächsten, während die eigentliche Geschichte kaum einen roten Faden verfolgt. Gastauftritte von Heather Locklear, Mike Tyson oder Audrina Patridge bleiben meist unpointiert, es gibt viel Slapstick und damit einhergehend einige Stunts, die meisten Make-up-Effekte können sich sogar sehen lassen und auch sonst ist an der Ausstattung wenig zu bemängeln.
Dennoch scheint es offenbar schwierig zu sein, eine gelungene Horrorparodie auf die Leinwand zu zaubern, wenn es an zeitgenössischen Vorbildern mangelt und man sich auf Streifen wie "Inception" oder "Planet der Affen: Prevolution" berufen muss, um überhaupt ein paar Filme zitieren zu können.
Bei heruntergekurbelter Erwartungshaltung kann "Scary Movie 5" zwar so halbwegs unterhalten, doch wenn insgesamt nur drei Gags (Schwangerschafts-App, Score-Fake und Miniaturauto) zum Lachen bringen, ist das weit von einer Empfehlung für humorvoll veranlagte Zuschauer entfernt.
4,5 von 10