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So, hier haben wir den Möchtegern-Bond für die konsumsüchtige Kiddie- & Handyklingelton-Generation. Na, ein neuer Bond ist dieser Xander Cage nun wirklich nicht.

Xander Cage (Vin Diesel), seines Zeichens Extremsport-Superstar, der sich von niemanden das Maul verbieten lässt, wird von NSA-Agent Gibbons (Samuel L. Jackson) auserwählt, die Welt zu retten. Wenn das mal gut geht! Denn nur einem Burschen wie Xander kann es gelingen, sich in Prag bei der Söldnertruppe Anarchie 99 (was für ein origineller Name) des bösen Yorgi (Marton Csokas) und dessen Bums-Freundin Yelena (Asia Argento) einzuschleimen, die die Zvilisation bei den Eiern packen will. Der erste Schritt ist einfach, doch dann kommen selbst bei einem knallharten Burschen wie Xander die Gefühle (jo, wie einfallsreich) ins Spiel...

Im Grunde hab ich nichts gegen Vin Diesel (Pitch Black), denn sowohl in "Extreme Rage" als auch in "The Fast an the Furious" konnte er mich überzeugen. Doch was er hier abliefert hat höchstens Steven Seagal- & Chuck Norris-Niveau. Und was Samuel L. Jackson (Shaft) in so einem Film zu suchen hat, kann ich mir auch nicht erklären. Vermutlich hat man Mr. L. Jackson einen dicken Bündel Geld in die Hand gedrückt und ihn zum Stillschweigen verdonnert. Na ja... und diese Asia Argento (B. Monkey). Vor "Triple-X" nie was von gehört und nach dem Film auch nie wieder was gesehen. Als Bond-Girl wäre Frau Argento ziemlich untauglich, doch für so einen Film reichts. Martos Csokas (Der Herr der Ringe) spielt als Yorgi den Klischee-Schurken aus'm Ostblock.

Kommen wir zuerst zu Xander Cage selbst. Auf den ersten Blick sieht Mr. Cage aus wie ein Macho-Broll, wie er im Buche steht: tätowiert, Glatze, muskelbepackt! Klar, für die kleinen konsumsüchtigen Kinder von heute ist so eine Gestalt viel verlockender als ein 007-Agent. Aber Xander ist ja so was von mega-cool und angesagt. Zudem kann er jeden Extremesport-Dreck auf Anhieb. Die Knarre von Agent Cage ist auch ein Witz: prallgefüllt mit quitschbunten Patronen wie eine Schachtel Smarties. Jetzt aber mal zu einer positiven Seite dieses Machwerks: die Äktschen! Keine Frage, es knallt und kracht an jeder Ecke, so, dass die meiste Spielzeit die Sau abgeht. Während James Bond stillvoll mit seiner schallgedämpften Walther P99 und sämtlichen anderen Gimmicks aus dem Hause Q ans Werk geht, haut Xander Cage mit seiner BubbleGum-Knarre sowie einem aufgerüstetes Oldtimer-Mobil und anderem Spielzeug mal so richtig auf die Kacke. Das passiert allerdings alles dermaßen jugendfrei, dass man den Film auch im Anschluß an "Die Sendung mit der Maus" senden könnte. Denn man will ja so vielen Kindern und Jugendlichen wie möglich das "hart verdiente" Taschengeld aus der Tasche ziehen. Natürlich rettet Super-Xander den Tag, orgelt eine Undercover-Agentin bis zur Südsee durch und der böse Yorgi klebt an einer Felswand.

"XXX" könnte man eher genießen, wenn man den Film als eine Parodie auf die 007- & Action-Filme sieht. Und so sehe ich den Film auch, da er als Parodie besser funktioniert als ein ernst zu nehmendes Action-Movie. Wenn man mal nicht auf intelligente oder spannende Unterhaltung steht, kann man das Gehirn ruhig im Kühlfach abstellen und sich die Taten von Super-Xander reinziehen.

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