Dies ist nun mein erstes Review. Und welcher Film hat mich dazu inspiriert? Der megacoole hyperüberdrüber-Blockbuster, von dem alle schwärmen: „Triple-xXx“
Ich wusste, was mich erwartete, als ich das Kino betrat: Wenn in diversen Chats in jedem Raum sich mindestens 3 15-jährige mit Nicknames wie „xxx“, „Trible-XXX“, „xxx-tripple-xxx“ anfinden, wenn alle, die „The Fast And The Furious“ „geil“ fanden auch von Triple-xXx schwärmen... - Ein seichter von Action überladener Film ohne Handlung – Popcornkino eben.
Obwohl ich mit dieser Erwartung in den Film ging und das Hirn ausschaltete wurde ich dermaßen enttäuscht. (Vielleicht hatte da das Rückenmark noch ein Wörtchen mitzureden.)
Zuerst die Kurzform:
Coole Sprüche, die nicht cool sind
Action, die langweilig ist
Ein Hauptdarsteller, der als unterbemittelter Primat auftritt...
Und nun die Langform:
Der Hauptcharakter, dessen Namen ich leider vergaß (ich nenne ihn ab jetzt Vin) klaut eine Corvette von einem hohen Politiker, montiert Kameras daran, und springt von einer Brücke, um mit dem Fallschirm abzuspringen, und das alles, um gegen Zensur von Videospielen zu protestieren...
Ähm ja... Sein cooler Spruch beim Sprung: „Das ist besser als ein Fiiiiick“
Und auf diesem Niveau bewegt sich der gesamte (ziemlich frauenfeindliche Film).
Warum frauenfeindlich? – Weil dieser Film eben unsere Prolobürger ansprechen soll, und davon gibt es bekanntermaßen genug... Schnelle Autos, willige Frauen, möchtegernböse Gangster, und ein Macho, der Geheimagent wird. Sprüche wie „Bringt die Schlampen hoch“ ließen das Publikum grölen und die Frauen kichern (!). Das Zielpublikum war also anwesend. Und als das zweihundertachtundzwanzigste Mal auf die 3 coolen X im Nacken Vins gezoomt wurde, musste ich erstmals ein Lachen unterdrücken.
Aber richtig ablachen musste ich, als Vin versuchte Moral zu zeigen: „jetzt habe ich schon so oft mein Leben unnötig riskiert, es wird Zeit, dass ich etwas Nützliches mache“ (oder so ähnlich). Das alles in monotoner Stimme und mit eingefrorenem Gesichtsausdruck... ein Angriff aufs Zwerchfell.
Doch nun möchte ich auf die eigentlichen Stärken des Filmes eingehen (sofern vorhanden):
Action, Action und Action..
Vin fliegt zig Male mit Motorrädern durch die Luft, löst eine Lawine aus, um vor dieser zu snowboarden, doch kein einziges Mal spürte ich dieses gewisse Kribbeln, die Action war schlicht langweilig, wenn auch optisch gut anzusehen.
Um noch mal auf die Sprüche und Dialoge zurückzukommen:
Bereits zu beginn im Hauptquartier fielen mir die mehr als platten Dialoge auf, und die Sprüche waren ähnlich geistreich und unlustig. Vin erwacht in einem Flugzeug: „Und wo sind meine Nüsse?“ Haha, selten so gelacht. Es wird auch nicht mit Phrasen wie „voll krass“ usw. gespart. Allgemein kommt Vin Diesel als muskelbepackter Primat, mit dem IQ eines Bierdeckels herüber, wozu seine belämmerte Synchronstimme sicherlich ihren Teil beiträgt.
Auf die Logikschwächen (in Wasser löslicher gaaanz tödlicher biologischer Kampfstoff wird auf dem Wasser transportiert, Wärmelenkrakete findet ihr Ziel (eine Zigarette) durch ein Gewirr von Hindernissen) möchte ich nicht näher eingehen, da diese ja zu erwarten waren.
Bei „Eight Legged Freaks“ wusste ich auch, was mich erwartete, doch ich wurde prächtig unterhalten. Warum? Weil der Film wusste, dass er dumm ist und sich bewusst (!!) selbst verarschte.
Vin Diesel, nach „Pitch Black“ eine Hoffnung auf einen neuen Schauspieler, doch nach den beiden proloadressierten Filmen „The Fast And The Furios“ und „Triple-xXx“ für mich Geschichte.
Bond ist cool, Bond ist charmant, Blade ist zynisch, cool und böse, Vin ist nicht von alldem.
Am positivsten ist mir der Soundtrack aufgefallen, welcher sich aus Bands wie Drowning Pool, Rammstein, Stone Temple Pilots, Hatebreed und Konsorten zusammensetzt.
Obwohl zum Film eher Hip Hop a la Cruisen gepasst hätte.
Wenn ihr auf tiefergelegte GTIs steht, dumme muskelbepackte Primaten cool findet und zu guter Letzt auch an Action interessiert seid, kann ich diesen Film nur wärmstens empfehlen.
(Bisher konnte ich nur nach 2 Filmen Burnouts vernehmen, ratet mal welche)
Fazit:
3 von 10 Punkten, für die optisch gute Action und die metallige Musikuntermalung. Vielleicht habe ich auch nur die Selbstironie des Filme nicht verstanden.