Äußerst lose miteinander verwobene Geschichten über Eltern und ihre Kinder, über Schuld und Reue, über verpasste Chancen und einsame Entscheidungen: Ein unterbelichteter Bulle (John C. Reilly) verliebt sich in eine Kokserin (Melora Walters), die von ihrem Vater als Kind missbraucht wurde. Der wiederum (Philip Baker Hall) ist ein beliebter Fernsehmoderator, in dessen seit 33 Jahren laufendem Quiz sich ein hochintelligentes Kind (Jeremy Blackman) gerade zum Deppen macht. Der Produzent der Sendung (Jason Robards) liegt im Sterben und will seinen verstoßenen Sohn (Tom Cruise) ein letztes Mal sehen, weswegen der Pfleger (Philip Seymour Hoffman) etwas am Rad dreht. Und am Schluss fallen Frösche vom Himmel, damit in dem Film überhaupt irgendwas erinnerungswürdiges passiert.
Sehen Sie, ich bin Drehbuchautor und Regisseur, und habe da eine großartige Idee für einen Film. Es geht um Zufälle, bzw. um Nicht-Zufälle, um Vorgänge die auf unheimliche Art und Weise zusammenhängen. Wir nehmen zum Beispiel eine Person, die begegnet auf der Straße einer anderen Person, und beide leben in der gleichen Stadt – Ist das nicht Wahnsinn??? Man kann dann auch noch ein wenig aufdrehen und behaupten, beide hätten Kinder, wenn das nicht zu unglaubwürdig klingt. Muss man mal schauen. Auf jeden Fall habe ich da ein Drehbuch geschrieben, das hat so ungefähr 5 Seiten, und damit wir da einen 3-Stunden-Film mit voll bekommen, stecken wir da jede Menge schwachsinniges Gerede rein, und die Schauspieler dürfen ganz arg lang in die Kamera stieren. Letzte Woche hab ich Jason Robards in der Sauna getroffen, ja genau DEN Jason Robards, und der hat zugesagt dass er mitspielt, damit ich keinem verrate was er für einen kleinen hat. Na ja, und mit dem Namen vorneweg, da bekommen wir doch die ganzen großen Superstars in Hollywood dazu, meinen Sie nicht? Ich sehe schon Tom Cruise und William H. Macy und so …
Was? Damit füllen wir höchstens anderthalb Stunden? OK, also zum einen lassen wir Jason Robards einfach seinen gesamten Text doppelt aufsagen, das schindet schon mal Zeit, und die Gage bekommt er natürlich nur einmal. Und dann hab ich da einen Kumpel, der kann am Computer tolle GEMA-freie Musik erstellen, die lassen wir einfach die ganze Zeit laufen, dann fällt es auch gar nicht auf wenn einfach mal nichts passiert. Und mein Kumpel, der hat eine Schwester, die kann ganz toll Gitarre spielen, die macht das Titellied und singt dazu. Man muss ihr zwar irgendwann die Gitarre wieder mit Gewalt wegnehmen damit sie aufhört, aber dafür ist es billig. Das Geld das wir da sparen, das können wir dann ja wieder in den Ankauf von Zelluloid stecken, dann filmen wir z.B. 5 Minuten lang Philip Seymour Hoffman wie er weint, oder 10 Minuten lang Julianne Moore wie sie einen Nervenzusammenbruch hat, das kommt immer gut. Die Zuschauer denken sie sehen Gefühlskino und die Kritiker sind begeistert weil es endlich mal nicht ständig rummst und kracht. Für sie als Produzent auch ganz fein: Wir lassen kein Auto explodieren, was natürlich enorm Kosten spart. Außerdem werden die Schauspieler dankbar sein, dass sie mal was anderes als diese ewigen Actionfilme machen dürfen, und legen sich erst so richtig ins Zeug.
Und am Schluss, hören sie, am Schluss habe ich eine ganz tolle Idee für einen Special Effect, das hat noch keiner gemacht: Wir lassen Frösche von Himmel regnen, da können sich alle Zuschauer dran erinnern und hinterher sagen sie waren in dem Film wo es Frösche regnet. Was das für einen Sinn hat? Geld verdienen … Ach so, die Frösche? Ääh, da warten wir mal was die Kritiker sagen, die finden schon einen Sinn dahinter. Kommen wir ins Geschäft?