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Sehr vorhersehbare Liebeskomödie – 27.01.2008

Das Beste an diesem Film ist noch die Zeit, in der er spielt – mitten in den so furchtbaren Achtziger Jahren, mitsamt den ekligen Frisuren und der Kleidung aus der Hölle. So mag der Streifen vielleicht als Zeitzeugnis dienlich sein, indes gibt es hier weitaus bessere Filme, Adam Sandler spielt mit, er singt auch noch, aber wie das besser geht, zeigt uns Hugh Grant in dem ebenfalls sehr romantisch angelegten Film „Ein Song für Dich“, der auch Rückblicke in die Zeit um 1985 gibt – und auch dort gibt Drew Barrymore die Frau, um die sich alles dreht. Hier nun sehen wir Sandler in einer Rolle als Musiker bei Hochzeiten, der nichts sehnlicher möchte, als selbst heiraten, und doch am Tage seiner Hochzeit von seiner Braut im Stich gelassen wird.

Das ist natürlich furchtbar, aber wir sind ja in einer Liebeskomödie, und schon nach fünf Minuten kennen wir den Ausgang der Geschichte, sehen wir doch Julia, die ebenfalls heiraten will, deren Bräutigam aber so was von klischeebeladen besetzt ist – ein Börsenmakler, der beständig andere Frauen hat. Julia und Robbie, der traurige Sänger, sind füreinander bestimmt, aber es dauert geschlagene neunzig Minuten, bis in einem unsäglich schmalzigen Finale an Bord eines Flugzeugs mit Hilfe von Billy Idol, der sehr alt aussieht, beide Liebenden einander in die Arme sinken können. Bis dahin wird aus dem Fundus der Drehbuchbausteine einer nach dem anderen abgearbeitet, die Ex von Robbie will ihn doch wieder, manche Gesten werden falsch ausgelegt, hier und da noch eine kleine Irrung und Wirrung, aber wir wissen stets, daß nichts, aber auch gar nichts, die Traumhochzeit verhindern kann.

Romantische Komödien sind das Äquivalent zum kitschigen Arztroman, denn hier wie dort wissen Leser und Zuschauer ganz genau, worauf sie sich einlassen. Nun gibt es aber gerade in diesem Genre auch Licht, dieser Film indes gehört eher in das Reich der Dunkelheit. Lustig ist er nur an zwei, drei Stellen, ansonsten herrschen öde Dialoge vor, werden Stereotype abgehandelt, alles nur, um die Filmlaufzeit mit Handlungsstückchen zu füllen, denn zumindest neunzig Minuten Spieldauer sollte der Film schon haben. Eigentlich hätten zehn Minuten genügt, als Kurzfilm wäre der Streifen ganz nett gewesen, so aber quält man sich über die gesamte Laufzeit, weiß genau, was als nächstes zu geschehen hat und ärgert sich, an diesen Streifen kostbare Lebenszeit verschwendet zu haben. Keiner von Sandlers guten Filmen – wer eine nette Komödie mit ihm und Barrymore sehen will, greife besser zu „50 erste Dates“ – der ist auch vorhersehbar, aber zumindest ab und an witzig. 4/10

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