"High Noon II - Und wieder ist es 12 Uhr mittags" (1980)
Vielleicht braucht jede gute Story auch ein richtiges A....loch?
Knapp 1 Jahr ist vergangen nachdem Will Kane (Lee Majors) auf sich alleine gestellt Frank Miller & Co. erschossen hat. Mittlerweile ist Marshal J.D. Ward (Pernell Roberts) sein Nachfolger. Als ehemaliger Kopfgeldjäger fackelt Ward nicht lange, wenn es darum geht gesuchte Schurken zu jagen und abzuknallen, sofern es der Steckbrief erlaubt. Dass man einen Kriminellen erschießen darf, heißt aber nicht zwangsläufig dass man es auch muss! Als Ben Irons (David Carradine) mit seinen Leuten in die Stadt kommt, wittert der Marshal eine weitere Belohnung. So bildet sich kurzerhand eine schießwütige Gruppe um Marshal Ward, aber auch eine um Will Kane, der auf seine Art versuchen will den Konflikt zu lösen...
"High Noon II" ist tatsächlich die Fortsetzung des Klassikers "High Noon - 12 Uhr mittags". Der Übergang ist zwar etwas hart - aus s/w wurde Farbe und die Charaktere (wie etwa Will und seine Frau) haben sich in einem Jahr äußerlich total verändert - aber inhaltlich knüpft der 2. Teil an den 1. an und nimmt auch öfters Bezug an die Geschehnisse aus der Vergangenheit. Wie vermutet kann der Nachfolger das Original nicht toppen, aber er ist unterhaltsam, spannend und mit genügend Action versehen - ja, er ist auf jeden Fall eine würdige Fortsetzung!
Grob eingeteilt ist das 1. Viertel des Films die Einleitungs- und Aufbauphase. Das 2. und 3. Viertel ein konsequenter Handlungsstrang - geradlinig, kurzweilig und spannend, aber ohne Abwechslung, Wendung oder Parallelhandlung. Im letzten Viertel gibt es dann kleine Überraschungen, ein kollektives schlechtes Gewissen und einen tollen, nicht vorhersehbaren Schlußakt.
Das Bild in Vollbild 4:3 ist leicht unscharf, aber deswegen keinesfalls schlecht. Die dt. Synchro hört sich etwas laienhaft an und leider klingen hin und wieder die Schussgeräusche im Verhältnis zu den übrigen Geräuschen etwas gedämpfter, als im Originalton.
Aber alles in allem ist es eine wirklich gelungene Fortsetzung des Klassikers und über die kleinen Macken bei der (dt.) Umsetzung kann man hinwegsehen.
Alternativ habe ich in meinem Review zu "12 Uhr mittags" (1952) drei passende Varianten angegeben.
Viel Spaß!