Wieder mal gelang es den Japanern einen erfolgreichen Manga genau so erfolgreich auf den TV-Screen zu bringen, dabei ist „Hellsing“ nur eine TV-Serie. Selbst hier in Deutschland erfreut sich der Anime größter Beliebtheit.
In London gibt es eine geheime Organisation, die „Hellsing“ Organisation, geführt von der Tochter Integra Hellsing des ehemaligen und bekannten Vampirjägers. Die Organisation arbeitet im Hintergrund, sind aber oft die Einzigen, die die immer größer werdende Anzahl von Vampiren aufhalten können. Dabei steht der Organisation ein mächtiger Verbündeter zur Hilfe. Alucard (mal rückwärts lesen), ebenfalls ein Vampir, der Jagt auf seine eigene Rasse macht und Integra Hellsing dient. Ebenfalls zur Truppe gehört die ehemalige Polizistin Seras Viktoria, die bei einem Einsatz gegen die Untoten schwer verletzt wird und durch Alucard zu einem Vampir wird, aus freien Willen natürlich. So kämpft Seras ebenfalls an der Seite ihres Meisters Alucard. Die Hilfe scheint nötig, denn nicht nur die Gegner werden besser und zahlreicher, der Vatikan hat es persönlich auf Alucard abgesehen und schickt den Priester Alexander Anderson, der wiederum Enrico Maxwell unterstellt ist, ebenfalls eine ganz große Nummer des Vatikans, an Fanatismus nicht zu überbieten. Andersons Stärke ist, dass er sich selbst nach einem Kopfschuss etc. wieder regenerieren kann und so eine ernsthafte Bedrohung für Alucard wird...
Das Vamoir-Genre zählte schon immer zu meinen Lieblingsgenres und dann noch eine Anime-Serie darüber, besser kann es kaum laufen. Dabei mischt „Hellsing“ geschickt altertümliche Riten, wie man sie z.B. aus den alten Filmen kennt mit neuen und knalligen Actionszenen. Alucard ist z.B. mit einer riesigen Wumme bewaffnet, die im Laufe der Serie auch noch mal größer wird und selbst die Mitarbeiter der Hellsing-Organisation sind waffentechnisch sehr gut ausgestattet.
Die Charaktere sind alle sehr gut und ziemlich unterschiedlich. Alucard, der Obervampir, ist einfach nur eine coole Person, der jeden Auftrag annimmt und auch zur Zufriedenheit ausführt. Daneben kann sich Seras mit ihrem Leben als Vampir noch nicht so abfinden und zunächst kein Blut trinken, welches ihr jeden Tag in ihrer Bleibe im Hellsinghaus zur Verfügung gestellt wird. Integra Hellsing ist eine nicht zu durchschauende Person, immer ernst, immer korrekt, immer bemüht, den Auftrag auszuführen. Hinzu kommen einige Nebenfiguren und die extra für die TV-Serie entwickelten Charaktere Anderson und Maxwell als Gegenspieler.
Oft sich japanische Animes schwer verdaulich. Der westliche Zuschauer hat meistens den Eindruck, es handelt sich um Kinderfilme (Japan ist nicht Disney) oder wenn, dann sind es gar ganz perverse Filme, in denen junge Mädchen vergewaltigt werden von irgendwelchen Tentakelmonstern. Hellsing schafft hier Abhilfe. Der so oft vorkommende sexuelle Faktor tritt in Hellsing gar nicht auf, auch die Gewalt bleibt im Rahmen, was man so kennt. Natürlich geht es auch in Hellsing mal richtig rund, da werden Leute zerschossen oder von Alucard gleich mit der Hand zerteilt, aber alles im erträglichen Rahmen, es passt halt zur Serie.
Auch werden Anime-Neulinge keine Probleme haben, der Serie zu folgen. Oft hat man es ja, dass ein enormes Vorwissen gefragt ist oder das die Serie einfach zu kompliziert ist, um alles unterzubringen und so zwangsläufig Fragen übrigbleiben. Dies ist bei Hellsing nicht so. Die Serie ist sehr gradlinig, fast jede Folge bildet in sich eine abgeschlossene Episode, in der noch eine große Handlung läuft, die sich durch die ganze Serie zieht. Dies ist sehr gut überschaubar und überfordert auch Neulinge nicht. Man kann sich quasi zurücklehnen und genießen.
Die Zeichnungen von Hellsing sind zwar nicht überragend, können also nicht mehr mit den jetzigen Filmen aus Japan mithalten (man vergleiche dagegen Ghost in the Shell 2 oder Appleseed), aber dennoch wird hier genügend Stimmung erzeugt. Die Figuren sehen wieder typisch „japanisch“ aus, hinzu kommt, dass das Bild öfter mal in Nebel eingetaucht wird und harte Musik das Geschehene begleitet. Recht kurios ist auch, dass die Serie in London spielt, aber im Original natürlich japanisch gesprochen wird. Der japanischen Synchro sollte man hier auch wieder den Vorzug geben. Sehr lustig ist auch, dass die Japaner mal wieder viel Spaß an deutschen Namen haben. Charaktere mit den Namen Walter, Jan, Blitz sind keine Seltenheit und die Aussprache der Japaner ist einfach der Hammer, auch der vielen englischen Namen und Begriffe. Aber auch dies macht die Serie sympathisch.
Fazit: „Hellsing“ gehört zu den besten Animeserien, da man sich auch einfach mal runterschauen kann, ohne viele Vorkenntnisse zu haben. Dazu sind die Folgen sehr Abwechslungsreich, es gibt viel Action und eine sehr interessante Story (die mit dem Vatikan) zieht sich durch die ganze Serie. Anime und/oder Horrorfans werden an „Hellsing“ sicherlich ihren Spaß haben.