Da mich Michael Mann´s „Miami Vice“ wie fast jedes seiner Werke sehr fasziniert hat, möchte ich auch gleich noch auf eines seiner früheren Werke, nämlich „Insider“ eingehen. Sieben Oscar – Nominierungen hat er bekommen, gewonnen leider keinen. Für mich wieder mal der Beweis dass Oscar´s nicht immer einen verdienten Empfänger finden. Wie bereits im vier Jahre zuvor erschienen Meisterwerk „Heat“ klappt auch hier die Zusammenarbeit zwischen Regisseur Michael Mann und Hauptdarsteller Al Pacino hervorragend. Russel Crowe spielt die weitere Hauptrolle.
Russel Crowe erinnert in seiner Rolle als Wissenschaftler Jeffrey Wigand zu Beginn ein klein wenig an seine Oscar-prämierte Darstellung in „A beautiful Mind“. Unter dem Gesichtspunkt dass diese Rolle als Dr. Wigand nicht so sehr dem Oscar nachhechelt wie es noch bei „A beautiful mind“ der Fall war, wäre er (der Oscar) wohl in dieser Rolle mehr angemessen gewesen. Und wenn wir schon beim Thema sind, Al Pacino, der diesem ja in fast jeder seiner Rollen gerecht wäre, spielt den CBS-Journalisten Lowell Bergman nahezu perfekt. Man hätte wohl darin wohl keine bessere Besetzung finden können als Al Pacino.
„Insider“ lebt zum Großteil von hervorragenden Dialogen, insbesondere von Pacino/Crowe per Telefon. Er befasst sich sehr intensiv mit der traurigen Wahrheit im Tabakindustriegeschäft und legt Intrigen und Verschwörungen ist diesem knallharten Geschäft knallhart dar. Bis auf einige wenige Details beruht der Film ja schließlich auf wahren Gegebenheiten.
Trotz seiner Laufzeit von über 150 Minuten und einigen Wortlosen Minuten weiß „Insider“ trotzdem durch exzellente Kameraführungen und gewählte Perspektiven zu überzeugen. Diese sind, um sie endgültig perfekt werden zu lassen, auch noch großartig musikalisch untermalt und verbreitet mehr als nur einmal Gänsehaut - Feeling – leider meist im traurigen Sinne. Man leidet förmlich mit, wenn man mit ansehen muss wie Wigand Stück für Stück alles verliert und daran zu Grunde gehen scheint.
"Insider" ist ein Meisterwerk dass von großen Emotionen hervorragender Schauspieler lebt und gewillte Zuschauer förmlich zum nachdenken zwingt, was auch ganz gut so ist. „Insider“ geht tief unter die Haut, nicht zuletzt wegen der traurigen Wahrheit die der Film vermittelt.