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Manchmal können PartnerInnen im Job oder auch im Leben nicht unterschiedlicher sein. So auch mit FBI-Agentin Sarah Ashburn (Sandra Bullock) und der sehr resoluten Streifenpolizistin Shannon Mullins (Melissa McCarthy). Nach wenigen Sätzen der Begegnung wird Shannon schon aggressiv und lässt Sarah wissen "Ich hau' Dir jetzt eine rein und Deine Knöpfe reiß' ich Dir jetzt auch ab…" Ehrlich gesagt, ich mag solchen Nonsens eigentlich nicht, aber irgendwie wird es sehr glaubhaft und auch sympathisch über die Leinwand gebracht und meine unterschwellige Abneigung gegen den Film sank von Minute zu Minute. Und so viele Frauen-Cop-Komödien gibt es auch nicht.

Das liegt nicht nur an der guten Harmonie zwischen den Hauptdarstellerinnen die man förmlich spüren kann, sondern auch an dem guten Tempo und der dichten Dramaturgie die keine Langeweile aufkommen lässt. Sandra Bullock spielt hier all ihre Routine aus und stellt die sehr professionell und vernünftig agieren wollende Agentin mit viel Herz dar. Die Harmonie zwischen Sarah und Shannon muss allerdings auch mühsam erarbeitet werden und es gibt eine Menge brisanter Situationen bis das so ungleiche Gespann am Ende einigermaßen harmoniert. Wobei dies bedeutet, dass letztlich sich Sarah (Sandra Bullock) mehr auf Shannons (Melissa McCarthy) Niveau begibt.

Diese ist nicht mehr nur der ungenannte Star im Film wie zuletzt in BRAUTALARM. Sie trägt den Film auf ihren breiten Schultern und sorgt erwartungsgemäß am Anfang für die besten Gags. Diese sind meist unter der Gürtellinie und sämtliche hier nicht wiederholbaren (wg. Zensur) Schimpfwörter fallen nicht nur einmal in den diversen Szenen ihrer Beschimpfungen und Beleidigungen. Aber man nimmt es ihr nicht übel, da sie das Herz am rechten Fleck hat und permanent durch ihre "offene Art" Sympathiepunkte sammelt.

Ist also alles gelungen an TAFFE MÄDELS? Ist er die perfekte Komödie? Natürlich nicht.  Auch Humor ist Geschmackssache und der hier vorgetragene wirkt nur wenn man auf diese Art zotigen Sprüche steht. Zudem wiederholen sich die Wortwasserfälle insbesondere von Shannon nach hinten hin immer mehr und wirken dann längst nicht mehr so frisch wie am Anfang. Das Drehbuch selbst ist schwach und vieles ist vorhersehbar und es stand wohl eher die Performance der Frauen im Vordergrund was auch gelungen ist und die oben genannten Schwächen überstrahlt.

Wie immer ist der Originaltitel des Films mit THE HEAT nur geringfügig unterschiedlich zu der lächerlichen Eindeutschung TAFFE MÄDELS. Dazu kann aber natürlich der Film nichts. Regisseur hat bislang nur TV-Serien bedient und sich zuletzt mit BRAUTALARM unter Komödienfreunden einen Namen gemacht. Auch dort hat Melissa McCarthy in eher einen kleinen Rolle mitgespielt. Insgesamt handelt es sich also unter den oben genannten Gesichtspunkten um ein empfehlenswertes Feelgood-Movie für Freunde durchgängig deftiger Beleidigungsorgien!

6/10 Eierschüssen....äh,....Punkten

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