„Star Wars“ ist schlichtweg der Klassiker des Sci-Fi Genres und eine Review ist eigentlich überflüssig. Sind die meisten Filme dieses Genres der 60er und 70er Jahre gesellschaftskritisch orientiert, beschreitet George Lucas mit seinem Film Neuland indem er Elemente des klassischen Märchens und Fantasy-Films einfließen lässt. Die erfrischende Mischung packt den Zuschauer vom ersten Augenblick an und entführt in eine fremde Welt fernab jeder Realität.
Die Geschichte ist so simpel wie genial: Die Galaxis steht unter der grausamen Herrschaft des Imperiums. Nur eine kleine Rebellengruppe um Prinzessin Leia (Carrie Fisher) wagt es Widerstand zu leisten. Es gelingt die Baupläne für die gefährlichste Waffe des Imperiums, den Todesstern, zu entwenden. Durch Zufall landen die Pläne auf einen abgelegenen Wüstenplaneten und gelangen so in die Hände des jungen Luke Skywalker (Mark Hamill). Luke ist gezwungen sein bisheriges Leben aufzugeben und nimmt an der Seite des Jedi-Meisters Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) den Kampf gegen das übermächtige Imperiums auf....
„Krieg der Sterne“ hat alles was ein modernes Märchen braucht: Gut und Böse, heldenhafte Charaktere, eine fremde Welt voller unheimlicher Kreaturen etc. George Lucas lässt den Zuschauer an seiner Vision teilhaben und verzauberte damit Generationen, inspirierte Filmemacher und sicherte Star Wars einen Platz in der modernen Popkultur. Lucas ging noch einen Schritt weiter, er machte das Merchandising zu einem wichtigen Teil der Filmwirtschaft und leistete damit ein wichtigen Beitrag zur Modernisierung einer ganzen Branche. Viele von uns geliebte Serien und Filme wären ohne den gigantischen Erfolg nie denkbar gewesen.
Inhaltlich wird zwar nur einfache Kost geboten, Zielgruppe ist ja auch ein jugendliches Publikum, die Faszination dieses komplexen Universum steht aber über allem. So wird der Kampf zwischen Gut und Böse sehr vereinfacht dargestellt, die Farben des Imperiums bestehen beispielsweise nur aus Schwarz, Weiß und Grautönen. Die Helden Luke, Leia und Han sind zwar sympathisch, erfahren aber wenig charakterlichen Tiefgang. Oberfiesling Darth Vader, ein moderner schwarzer Ritter, überschattet dafür mit seiner Aura fast alle. Nur der Jedi-Greis Obi-Wan, wunderbar gespielt von Alec Guinness, kann da noch mithalten.
„Star Wars“ ist denn auch kein inhaltlichen Meisterwerk sondern eher ein optisches. Die Effekte, heute immer noch schön anzusehen, waren seinerzeit bahnbrechend und setzten neue Maßstäbe. Aufgrund des geringen Budgets war Lucas gezwungen, sich was einfallen zu lassen und gründete kurzerhand die Effektschmiede „Industrial Light & Magic“ mit der das realisieren konnte was bis dato als unmöglich galt. Das Ergebnis kennen wir ja, ein optischer Meilenstein.
Die Musik ist gleichsam phänomenal. John Williams erschuf mit seinen Star Wars Theme eine der eingängigsten Titelmelodien und machte das große Orchester in Hollywood wieder salonfähig.
Leider wird man die ursprüngliche Fassung nur noch selten zu sehen bekommen, mit einer Special Edition restaurierte Lucas 1997 seine Trilogie. So wurden besonders die Tatooine-Szenen etwas erweitert, ein paar Explosionen verbessert oder etwas an den Hintergründen gewerkelt. Der imposante Eindruck bleibt zwar erhalten, es ist aber nicht gerade rühmlich wenn jeder Filmemacher seine Werke dem aktuellen Stand der Technik anpasst. Ein Picasso wurschtelte ja schließlich auch Jahre später nicht in seinen Gemälden rum.
Ein Fazit zu ziehen erübrigt sich eigentlich: Star Wars ist ganz großes Kino, etwas in die Jahre gekommen aber immer noch so erfrischend wie am ersten Tag. Oft kopiert und nie erreicht, gehört Lucas epischer Kampf von Gut gegen Böse zum besten was Hollywood je hervorgebracht hat. Bleibt nur noch eins zu sagen: „The Force may be with you!“ ;-)
10/10 Punkten