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Es war einmal…ein modernes Märchen, das seinerzeit die Blocks leer fegte und den "Blockbuster" definierte. Bis heute spaltet es die Lager und damals hat "Krieg der Sterne" eine neue Hoffnung geweckt - nicht nur im Sinne des Nebentitels. Eine Portion Naivität und kopierte Ansätze schön in ein galaktisches Märchen verpackt. George Lucas als Schöpfer von visualisierten Träumen. Die Welt ohne Grauzonen, Gut und Böse sind so klar unterteilt, dass man sie anhand ihrer Waffe erkennt.

Keine Verräter, nur edle Ritter und Helden, die eben gegen das Böse Kämpfen. Die Jedi und Sith. Magisch klingende Worthülsen und personifizierte Superwaffen in der weit entfernten Galaxie. Rot ist böse, blau und grün sind gut. Die Lichtschwerter und Blaster surren.

Anleihen an die faschistische NS-Zeit sind offensichtlich. Der Imperator als Diktator und die Befreier im Sinne der rebellischen Allianz. Menschen und menschenähnliche Wesen Seite an Seite. Die Behaarten, die Maschinen, wir Menschen und die Mischung aus allem. Lucas hatte eine Idee, die letztendlich so eine schöpferische Dynamik hervorbrachte, dass unzählige Bücher und Spiele das Star Wars Universum im Laufe der Jahrzehnte zu einer galaktischen Dimension heranwachsen ließ.

"Star Wars" war ein Sprungbrett für alle. Der Kult verging nie. Alles ist so auf den simpelsten Nenner reduziert, dass man das Märchen als Erwachsener wie ein Kleinkind bestaunt und die Einfachheit genießt. Schauwerte und das Kopieren richtiger Motive. Infantile Sehnsüchte, die nie aufhören zu schlummern werden geweckt. Altbekannte Figuren ohne Ende. Der anrüchige Macho-Draufgänger Han Solo (Harrison Ford), der weise alte (Jedi)-Ritter Kenobi (Alec Guiness), sein aufsässiger Schüler, Luke Skywalker (Mark Hamill), die Prinzessin, Leia (Carrie Fisher) und schließlich das personifizierte Böse, Darth Vader. Dazwischen Dialoge im Sinne des fruchtenden Kompromisses aus Naivität und einfacher Philosophie. Religiöse Elemente, historische Weltanschauungen, familiäre Muster - "Star Wars" lässt die Weltgeschichte märchenhaft verschmelzen. Klauen ist zu negativ behaftet, um davon sprechen zu können. Lucas erstellt ein Zitat, das so universell wie seine kreierte Galaxie ist. Identifikationspotenzial, das wirklich für jeden etwas bietet.

Das Märchen ist in sich schlüssig, die Mechanismen funktionieren und die nötigen Schauwerte liefert Lucas mit seinen Spezialeffekten, die visionär waren und bis heute schlichtweg den Atem rauben. Blue-Screen-Technik macht alles so plastisch, dass man die Pforte sucht, um auch in diese real wirkende Welt einzutauchen. Grelle Laserstrahlen, bunte Lichtschwerter, keine plump wirkenden Raumschiffe, die wie Spielzeuge wirken - die fiktive Welt lebt und wirkt alles andere als weit entfernt.

Nah wirken auch die Charaktere, deren Schauspieler den Bezug zur Realität herstellen. Einfach Eigenschaften werden brillant verkörpert und mit dem persönlichen Ausdruck hinterlegt. Die Anforderungen sind nicht hoch, trotzdem wirkt das Minimale in vollem Umfang authentisch.

Auf emotionaler Ebene hinterlässt vor allem die Oberfläche eine Sogwirkung. Akustisch fördert John Williams mit seinem einzigartigen musikalischen Geniestreich ein Gefühl, das den Rücken zur Kraterlandschaft mutieren lässt - das Gefühl der Kälte, die den Rücken runter läuft stellt sich ein. Orchestermusik die von den Ohren genussvoll in das emotionale Zentrum transportiert wird.

Draus resultieren bekannte Gefühlslagen. Trauer, Freude, wenig Grauzonen. Keine Ambivalenz, die verwirrt, weil die Welt so einfach düster oder schön ist, dass man nicht großartige überlegen muss, wer hier die klassischen Rollen einnimmt. Dennoch, und das ist das erstaunliche, weckt das galaktische Märchen die heimlichen Sehnsüchte, auch einmal mit dem Teufel zu tanzen. Faszination für die charismatisch dunklen Sithlords.

Nach und nach erfährt man mehr, die durchsichtige Welt wird komplizierter. Die Bösen waren mitunter gut, wurden von Hass, der sie zu Monster werden ließ, verleitet. Die Zukunft ist interessant, die Vergangenheit, die den Ist-Zustand hervorbrachte, ist ein angedeutetes Mysterium, das Fragen aufwirft. Die Klonkriege, wie kam es zur imperialen Großmacht. Weshalb wurden die Guten zu Außenseiter, die nun machtvoll, totalitär regieren. Es sollte geklärt werden.

Zunächst aber begann die neue Hoffnung. Die Jedi sind nahezu ausgestorben, doch Luke Skywalker ist der Auserwählte. Gemeinsam mit dem zurückgezogen lebenden Altmeister Obi Wan Kenobi macht er sich auf den Weg, um Prinzessin Leia aus den Fängen des Imperiums zu befreien. Weiß uniformierte Sturmtruppen, hinter denen Darth Vader und der Imperator stehen, leisten den Widerstand. Es kommt zur großen Show, dem Showdown, das archaische Duell Mann gegen Mann, hell gegen dunkel.

Das einfache Gerüst bleibt dennoch nur ein Anfang, der komplexere Beziehungen und Verstrickungen einleitet. "Krieg der Sterne" ist der Prolog zu mehr. Das was geschaffen wurde ist dennoch schon wunderbar, naiv, interessant und Sehnsüchte weckend. Lange ist es her, aber immer noch ein Genuss. Es war einmal…es wird immer sein. (9/10)

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