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Damals zum Start von „Krieg der Sterne“ glaubte fast niemand an den Erfolg des Films, noch nicht mal 20th Century Fox, weshalb sie George Lucas für Verzicht auf Gage alle Fortsetzungs- und Merchandiserechte übertrugen – eine legendäre Fehlentscheidung.
Im Weltall tobt der Sternekrieg, den das fiese Imperium gegen die tapferen Rebellen führt. Für die Rebellen scheint die dunkelste Stunde gekommen als Darth Vader das Schiff von Prinzessin Leia (Carrie Fisher) kapern lässt, welche die Pläne für den Todesstern, die neueste Vernichtungswaffe des Imperiums, bei sich trägt. Sie kann die Pläne den Droiden R2-D2 und C-3PO mitgeben, doch selbst von Vader gefangen genommen. Darth Vader kennt natürlich jedes Kind und es handelt sich um einen der charismatischsten Bösewichte der Filmgeschichte, woran sein erste Auftritt in „Krieg der Sterne“ nicht ganz unschuldig sein dürfte: Majestätisch schreitet er durch das gekaperte Schiff und erwürgt erstmal einen Rebellen, der ihm nicht fix genug Auskunft gibt.
Die beiden Droiden landen auf dem Bauernjungen Luke Skywalker (Mark Hamill), der von ihnen erfährt, dass sie eine Botschaft für Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) haben. Luke bringt sie hin, doch das Imperium sucht bereits nach den flüchtigen Droiden – und den gestohlenen Plänen…

„Krieg der Sterne“ ist ein faszinierendes Sci-Fi-Märchen mit dem nahezu jeder wohlige Kindheitserinnerungen verbindet und das auch nach Erreichen der Volljährigkeit viel Spaß macht – trotz aller Naivität. Denn George Lucas’ bunt aus allen möglichen Mythen, Legenden und Religionen zusammen geräuberter Film ist im Grunde ein Märchen, sogar mit Prinzessin und (Jedi-)Rittern. So sind die Dialoge teilweise etwas kindisch, wenn man den Film mit erwachseneren Augen betrachtet, aber gleichzeitig macht diese Naivität schon einen Teil des Charmes der „Star Wars“-Saga aus.
Doch trotzdem ist das simple Sci-Fi-Abenteuer ziemlich unterhaltsam, da Lucas keine Langeweile aufkommen lässt. Am guten Ausgang der Geschichte hat man zwar nie Zweifel, aber Lucas kann in einigen Einzelszenen sogar wirklich Spannung erzeugen, z.B. die schweißtreibende Episode in der Schrottpresse. Gleichzeitig sorgt auch der Humor für Kurzweil, vor allem natürlich durch die coolen Sprüche von Schmuggler Han Solo (Harrison Ford), der den braven Luke als Sympathiefigur aussticht.
Doch Plot, Spannung oder Witz, das ist an sich egal, denn „Star Wars“ überzeugt vor allem durch den titelgebenden Sternenkrieg: Raumschlachten, Lichtschwertduelle und Schießereien mit Laserpistolen gibt es zu bewundern; aus Budgetgründen noch nicht ganz so exzessiv wie in den Nachfolgern, aber trotzdem in großer Menge. Das Ganze ist dann auch eindrucksvoll inszeniert, also kein Wunder, dass Szenen wie die finale Schlacht um den Todesstern Filmgeschichte geschrieben.

Dass „Krieg der Sterne“ seine volle wuchtige Kraft erreicht, liegt aber auch an der Machart. Zuerst wäre da natürlich die fantastische Musik von John Williams, die zum Markenzeichen der „Star Wars“-Saga wurde (nur der berühmte Imperial March fehlt im ersten Teil noch). Doch auch die Effekte sind ein Augenschmaus – egal in welcher Fassung. Denn sie haben noch den herrlich handgemachten Charme und Lucas hat ja selbst in den restaurierten Fassungen noch nicht so exzessiv zur CGI-Keule gegriffen wie in dem mit Effekten überlasteten „Star Wars: Episode 1“.
Die meisten Schauspieler in „Krieg der Sterne“ spielen wohl die Rolle ihres Lebens und passen ziemlich gut in ihren jeweiligen Charakter. So ist Harrison Ford als lockere Schmuggler sicherlich der coolste in dem Ensemble, da können Mark Hamill und Carrie Fisher mit ihren etwas biederen Rollen gar nicht gegen anstinken. Alec Guinness ist als erfahrener Schauspieler macht den besten Job, in einer Nebenrolle als Chef des Todessterns hat Peter Cushing einen sehr überzeugenden Auftritt. Königsklasse in der Fieslingsliga ist allerdings der maskierte Darth Vader, der im Original von James Earl Jones gesprochen wird. Hierzulande gibt es keinen prominenten Sprecher, aber dafür klingt die deutsche Synchronstimme noch dunkler und bösartiger als die originale.

Schlussendlich ist „Krieg der Sterne“ Filmgeschichte, bunt, aufwendig und unterhaltsam. Sicherlich der kindlichste und naivste Film der alten „Star Wars“-Trilogie, aber trotzdem super Entertainment.

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