Im Jahre 1977 kam ein Film in die Kinos, der die Filmwelt verändern sollte. Und das hat er auch. Nach "Krieg der Sterne" und anderen Filmen der 70er wurden Filme weitaus populärer, als sie es noch in den 60ern waren. Das Blockbusterkino war geboren!
In einer fernen Galaxis: Der finstere Sith-Lord Darth Vader (David Prowse) entert mit seinen Klonkriegern einen Raumkreuzer und nimmt die Rebellenprinzessin Leia (Carrie Fisher) gefangen. Nur ihre Roboter C-3PO und R2-D2 können entkommen. Mit einer Rettungskapsel landen die beiden auf dem Wüstenplaneten Tatooine und werden an den Onkel von Luke Skywalker (Mark Hamill) verkauft. Für den Farmerjungen der Beginn einer großen Reise. Mit den Robotern und dem Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) macht sich Luke auf, die Prinzessin zu befreien. Zunächst brauchen die Gefährten jedoch ein Raumschiff. Der "Rasende Falke" von Schmuggler Han Solo (Harrison Ford) scheint für ihre Zwecke geeignet...
Nach "Star Wars"-Filmen sind die darin mitspielenden Schauspieler meistens bekannt wie bunte Hunde, auch wenn viele von ihnen danach keine Hollywood-Karriere machen. So wird Mark Hamill (Das Dorf der Verdammten) jedem Filmfreund als Luke Skywalker bekannt sein, während seine anderen Werke mehr oder weniger unbekannt sind. Hier spielt Hamill Luke Skywalker als noch unerfahrenen und verträumten Jungen, der zu Obi-Wans zweitem Padawan wird. Da Luke demnach noch in der Jedi-Lehre ist, bekommt man von ihm hier noch keine großartigen Laserschwert-Fights zu sehen. Weitaus erfolgreicher verlief nach "Star Wars: Episode 4 - Eine neue Hoffnung" die Karriere von Harrison Ford (Vertrauter Feind). Für viele ist der von ihm verkörperte Han Solo dann auch der Sympathieträger und eben nicht Luke Skywalker. Mit Solo kann man sich mehr identifizieren. Als alter Obi-Wan Kenobi tritt hier Altstar Alec Guinness (Die Brücke am Kwai) auf, wo er im zweiten Duell gegen Anakin bzw. Darth Vader nun stirbt. Dennoch bringt Guinness eine gehörige Portion Erfahrung in den Charakter ein, so dass man ihm den Jedi-Meister locker abnimmt. Der weibliche Part wird von Carrie Fisher (Scream 3) gespielt, wobei ihre Schneckenfrisur legendär ist.
Obwohl sie schon ein wenig verstaubt wirken, können sich die Effekte von "Star Wars: Episode 4 - Eine neue Hoffnung" auch heute noch sehen lassen. Allen wird nicht nur das Laserschwert-Duell Obi-Wan vs. Darth Vader, sondern auch die finale Weltraumschlacht am Todesstern, in Erinnerung bleiben. Auch fast nach dreißig Jahren sehen die rasanten Flüge durch die Metallschluchten des Todessterns noch atemberaubend aus. Die Effekte des Films waren seiner Zeit voraus, ähnlich wie bei "Terminator 2". Die Planetenwelten hat George Lucas (American Graffiti) futuristisch und altmodisch zugleich gestaltet. Mit dem Schurken Darth Vader erschuf Lucas zudem noch eine wahre Kultfigur der Filmwelt, die dieses Jahr in "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" zu neuem Leben erwacht. Das Zischen der Atemmaske sowie seine tiefe Stimme sind unverkennbar. Nicht vergessen darf man auch die Titelmelodie von John Williams, die inzwischen zu einem Klassiker der Filmmusik geworden ist.
Dabei standen die Vorzeichen zu dem ersten Teil der Ur-Trilogie unter keinem guten Stern. Lucas' Mentor Francis Ford Coppola wollte George die Regie für "Apocalypse Now" andrehen und kündigte ihm dann die Freundschaft, als er ablehnte, um sein eigenes Projekt zu realisieren. Inzwischen sind beide aber wieder dicke (!) Freunde. Auch die Studiobosse waren von der Idee nicht gerade begeistert, gaben Lucas dann aber glücklicherweise dennoch ihr OK, obwohl man über das Wort "Krieg" im Titel nicht erfreut war, da die letzten US-Truppen Vietnam verlassen hatten und der Kalte Krieg noch längst nicht beendet war. Mit einem Einspielergebniss von 193 Millionen Dollar war "Star Wars: Episode 4 - Eine neue Hffnung" allerdings der bis dahin erfolgreichste Film aller Zeiten und katapultierte Spielbergs "Der Weiße Hai" zurück ins Aquarium.
Der Film an sich ist ein unbeschwertes Weltraum-Märchen für alle Altersstufen. Als Trilogie ist "Star Wars" dann noch heute (nicht zuletzt wegen dem bald anlaufenden finalen Kapitel) populär wie eh und je. Welches ältere Film-Trilogie kann das schon von sich behaupten? Zumal aktuelle Pseudo-Kulttrilogien wie die "Matrix"-Trilogie in dreißig Jahren vermutlich größtenteils vergessen sein werden, wobei höchstens noch der erste Teil in Erinnerung bleiben wird. Ich wette, dass in dreißig Jahren "Star Wars" immer noch populär sein wird. Vielleicht hat man bis dahin auch schon die Kapitel 7 bis 9 realisiert. Man kann ja nie wissen. Kommen wir aber kurz wieder zurück zu "Star Wars: Episode 4 - Eine neue Hoffnung", in den jeder hineindeuten kann, was er will. Er wurde unter anderem als Metapher für die Lehren verschiedener Religionen ausgelegt. Man könnte den Film auch noch nachträglich als Symbol für den 11.09.2001 andeuten. Jedoch sollte man in den Film nicht allzu viel hineininterpretieren, sondern ihn als das betrachten, was er im Grunde ist. Und zwar ein Klassiker des Blockbusterkinos mit Märchen- und Mythenelementen sowie noch heute tollen Spezialeffekten.
Wegen seinem märchenhaften Flair wirkt der Film noch nicht so düster wie die folgenden Episoden und nimmt sich auch noch nicht so ernst. Ein gutes Stück Kino-Geschichte wird uns mit diesem Werk serviert!