So, endlich komme ich dazu meine erste (von hoffentlich vielen) Kritik zu schreiben.
Dafür habe ich mir selbstverständlich etwas besonderes ausgesucht, nämlich meine Lieblings Anime-Serie.
Berserk
Der 25-teilige Anime Berserk (Kenpu denki Berserk) basiert wie so viele Anime-Serien, auf einem Manga.
Der Autor und Zeichner Kentaro Miura hat seit 1989 unzählige Einzelkapitel gezeichnet, die regelmäßig in Sammelbänden zusammengefasst werden. Der momentane Stand (Mai 2008) für die in Deutschland erschienen Bände, ist #32, Band 33 ist für dieses Jahr angekündigt.
Soviel als Hintergrundwissen zum Manga, kommen wir nun zum Anime.
Handlung
Der Protagonist bei Berserk ist Guts, ein Söldner, der sich durch eine mittelalterliche Welt schlägt, um zu überleben.
Die erzählweise der Serie ist nicht chronologisch, wodurch man sich aber nicht verwirren lassen sollte. Nach Episode 01 begeben wir uns auf die Reise in Guts Vergangenheit, und lernen wie ein (noch) schmächtiger, aber dennoch kampferprobter und mutiger, Jüngling zu der Kampfmaschine wird, die wir in Episode 01 als den "Black Knight" präsentiert bekommen.
Nach einer erfolgreichen Schlacht, mit knappen Ausgang für Guts, trifft er auf Griffith dem Anführer einer Söldnertruppe mit dem Namen "Hawks" (Die Falken). Griffith, der Guts Kampf beobachtet hat, ist so interessiert an ihm, das er ihn unbedingt als Mitglied der Hawks haben will. Da Guts jedoch schon seit langer Zeit ein Einzelgänger ist, lässt er sich nicht gerade durch Worte überzeugen. Griffith jedoch macht Guts den Vorschlag wenn er ihn besiegen sollte, müsse er mit ihnen ziehen.
Trotz seines unglaublichen Kampfeswillen gelingt es Guts nicht Griffith zu besiegen, und er wird Bestandteil der Söldnergruppe Hawks.
Das Griffith jedoch höhrere Ziele verfolgt, als allen anfangs klar ist, und das das rötliche Ei-ähnliche Etwas, Behelit genannt, dabei auch noch eine wichtige Rolle spielen wird, ist weder Guts noch den anderen Söldnern bekannt.
Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf...
Atmosphäre & Animation
Das wichtigste was Berserk ausmacht, abgesehen von einer gut struktuierten und tiefsinnigeren Story, als man es am Anfang vermuten mag, ist die Atmosphäre die geschaffen wird.
Wir befinden uns in einem düsteren Mittelalter, das teilweise noch von fantastischen Kreaturen bevölkert wird (keine Sorge, bis auf Zodd the Immortal bekommt man wenig davon mit), und in dem es eher ums Überleben geht, als um das erleben von großen Abenteuern.
Die Farben sind in diesem Sinne relativ dunkel gehalten, das ganze Ambiente wirkt ebenfalls düster. Die Charaktere in Berserk sind von dem Animationsstudio Oriental Light and Magic zwar gut animiert worden, dennoch sollte man bedenken, das es sich hier erstens um eine Produktion aus dem Jahre 1997 handelt, und zweitens leider kein riesiges Budget zur Verfügung stand.
Man sollte also animationstechnisch keinen Ghibli Film erwarten.
Dennoch liegen die Schwerpunkte von Berserk bei den Fans vor allem auch bei der grafischen Darstellung von Gewalt.
Man kann durchaus sagen, das Splatter-Freunde ihren Spass an Berserk haben können, sollte ihn aber nicht nur darauf reduzieren.
Auch auf den Soundtrack möchte ich verweisen, der immer Stimmig ist, und mit dem Opener schon einen rockigen Orhwurm bereit hält (Penpals - Tell me why).
Der Ending Theme Song ist (wie so oft bei Animes) eher ruhig gehalten.
Fazit
Warum sollte man Berserk also sehen, oder für wen ist Berserk interessant?
Da sich bei Berserk immernoch um Fantasy handelt, ist die Serie in erster Linie allen Fans düsterer Fantasy zu empfehlen.
Es handelt sich hier um eine wirklich einzigartige Serie, da er meiner Meinung nach, der einzige Anime ist, der Fantasy auf diese Art darstellt, kein Vergleich zu Record of Lodoss War und Konsorten.
Desweiteren ist Berserk interessant für alle die Sword & Sorcery Stoffe mögen, gewürzt mit einer (guten) Prise Gewalt. Sorcery kommt in der Serie zwar fast gar nicht vor, dafür aber umsomehr Schwertkämpfe.
Interessierten sei an dieser Stelle noch folgendes gesagt:
2 Warnungen!
1. Wie schon öfter erwähnt hat Berserk einen hohen Gewaltgehalt. Action Fans werden dies zu schätzen wissen, aber sanfteren Gemütern sollte klar sein, das es hier auch schon mal härter zur Sache geht, z.B. ein Reiter mit Pferd durch Guts riesiges Schwert einfach in der Mitte halbiert werden.
2. Da für den Anime nur die ersten 13 Bände des Mangs verfilmt wurden, sollte es klar sein, das die Geschichte nicht abgeschlossen ist.
Frustierend kann für den unwissenden Zuschauer dann vor allem das Ende der Serie sein, da man (wer weiss schon warum) keine 26. Episode mehr produzierte.
Es gibt also sozusagen eine kleine Lücke von Episode 25 zu Episode 01.
Diese Lücke schliesst allerdings der Manga (Band 13).
Wer sich aber für die Ganze Geschichte interessiert, wird sowieso den Manga lesen, alle anderen werden die Lücke ignorieren, und einfach hinnehmen wie es endet.
Da es sich bei dem Berserk-Universum um ein unglaublich vielfältiges handelt, sei Interessierten hier noch die gut gemachte Internetseite www.berserkfan.cs-home.info ans Herz gelegt.
GMT
24.05.08