Zwar weicht “Stendhal Syndrom” in seiner Machart und Konzeption von den üblichen Filmen des famosen Italieners ab, aber vielleicht gerade das macht diesen Film so interessant; irgendwo ausgereifter der Stil, die Effekte in den Hintergrund rückend und den Darstellern mehr Platz einräumend. Vor allem die darstellerischen Leistungen von Asia Argento sind hervorragend, ihre psychischen Schwankungen sehr eindrucksvoll wiedergegeben. Auch eindrucksvoll wieder einmal Argentos Fähigkeit die künstlerischen Aspekte eines Filmes zu betonen; zwar gibt es weniger seiner berühmten Kamerafahren, doch visuell ist der Film wieder einmal erste Sahne. Besonders gelungen sind Szenen in denen die Hauptprotagonistin schier in die Gemälde einzutauchen scheint - in Verbindung mit dem ebenfalls tollen Soundtrack von Ennio Morricone wirklich ein Kunst-Erlebnis sondergleichen. Natürlich gibt es auch ein paar Pinselschwünge roter Farbe, die Mordszenen wie immer knallhart aber wesentlich reduzierter als in anderen Argentos. Vielleicht auf den ersten Blick etwas “langatmig” und so teils unspannend doch gerade dies gibt dem Zuschauer Zeit sich mit den Figuren, insbesondere derer der tollen Asia Argento, zu beschäftigen. Ein untypischer, vielleicht deshalb unterschätzer Argento.