Gähn, der x-te Nu-Image-Streifen in dem ein Zug von bösen Jungs entführt wird und ein Held in „Die Hard“ – Manier wieder für Ordnung sorgen muss. Da hier auch noch Oberniete Yossi Wein („U.S. Seals“, „Operation Delta Force 5: Random Fire“) seinen Hintern auf den Regiestuhl pflanzte, ist selbst für eingefleischte Fans höchste Vorsicht geboten.
Da man die Chose nun schon aus zig zu ähnlich gestrickten Filmen kennt und Wein wie erwartet keine Ideen hat, ist das Endergebnis stinklangweilig, auch wenn eine ganze Menge los ist. In „Death Train“ ist es an Bryan Genesse („Cold Harvest“, „Human Timebomb“) den Radaubrüdern Einhalt zu gebieten. Die überfallen ihn nämlich, flüchten, werden dann wiederum von ihm eingebuchtet und natürlich per Zug abtransportiert. Wer’s glaubt…
Während sich Genesse eher recht als schlecht schlägt und den Beweist antritt, dass es wesentlich bessere B-Helden gibt, werden die Fieslinge nach bewährtem Rezept mit einer Spur Irrsinn versehen, damit sie auch ja unsympathisch rüberkommen. Die sind dann, wie wohl der gesamte Cast außer Genesse, aus den hintersten Ecken des Ostblocks zusammen getrieben worden. Dementsprechend sind auch ihre Leistungen.
Ist der Auftakt noch recht passabel und mit ein paar schicken Kameraperspektiven recht attraktiv inszeniert, so herrscht bald Tristesse. Das liegt zum einen daran, dass Osteuropa nicht wie die angestrebten Locations Mexiko und Amerika aussieht und zum anderen daran, dass alles so schrecklich vorhersehbar und unspektakulär abläuft. Die Wachen haben einen IQ von Knäckebrot, handeln dementsprechend und lassen sich von den eingesperrten Gangstern überrumpeln, so dass die gleich den Zug übernehmen, ohne mit Genesse zu rechnen.
Zwischendurch werden die ganzen uninteressanten Fahrgäste auf das Ausführlichste vorgestellt. Man dankt, nur interessiert es kein Schwein, da die später sowieso abnippeln. Während die Cops sich langsam und mit haarsträubenden Strategien an die Strecke wagen, richten die Unholde munter wehrlose Fahrgäste hin und haben Genesse auf dem Kieker, weil der sie langsam zu dezimieren beginnt – immerhin sogar mit blutigen Shootouts. Dafür aber auch mit schwach choreographierten Kloppereien, in denen man das nicht vorhandene Talent der Akteure zu deutlich erkennt.
Wenn Wein nicht weiter wusste, zog er „Frogmen Operation Stormbringer“ oder „Operation Delta Force“ zu Rate. Das waren die offensichtlichten Beispiele, könnte mir aber vorstellen, dass insbesondere einige spektakuläre Explosionen ebenfalls „ausgeliehen“ worden sind. Ansonsten ist seine Inszenierung hier zwar recht ok, nur leider so schrecklich bieder und langweilig. Wenn bei Stunts auf dem Dach auch noch deutlich zu erkennen ist, dass der Zug mal eben angehalten hat, ist das Gelächter allerdings groß. Bei Ballereien blitzt und hagelt es im Zug, während draußen sogleich der Sandsturm tobt, auf das man auch nichts mehr erkennt. Super…
Fazit:
„Death Train“ ist ein absolut überflüssiger Beitrag zum Thema „Zugentführung von Bösewichten, die von einem Mann geplättet werden“. Neben diversen Ungereimtheiten (Wo kommen zum Beispiel die Waffen im Zug her?) stören vor allem die schwachen Akteure, die unspektakuläre Action und die enorme Vorhersehbarkeit des Films. In allen Belangen Zeitverschwendung.