Benjamin Ford, ehemaliger US-Soldat, der auch im Bosnien-Krieg kämpfte, hat sich nach seinem Ruhestand in eine Hütte in den Bergen zurückgezogen. Eines Tages läuft ihm Emil Kovac, ein serbischer Ex-Freischärler, über den Weg. Nach einem vergnüglichen gemeinsamen Abend mit Jägermeister und Kriegsanekdoten eröffnet Emil dem leicht verdutzten Benjamin, dass er noch eine alte Rechnung mit ihm offen hätte und ihn nun jagen und töten würde...
Der Quasi-Zwei-Personen-Rache-Thriller könnte – wenn man die Message, die dahinter steckt, genau betrachtet – eigentlich fast schon als Remake von John Boormans „Die Hölle sind wir“ durchgehen, denn auch in Mark Steven Johnsons „Killing Season“ geht es nicht wirklich darum, nur Actionszene an Actionszene zu reihen sondern das sinnentleerte Töten um des Tötens willen zu entlarven. Gleichsam passt es dann auch, dass Johnson, der leider nicht mehr so homogen inszeniert wie zu „Daredevil“-Zeiten, sich zudem noch an einem zweiten Klassiker von John Boorman orientiert und das Backwoods- bzw-Survival-Feeling (ohne Banjo-Duell und ohne Hinterwäldler-Kretins, dafür aber mit großartig abfotografierter Naturkulisse) aus „Beim Sterben ist jeder der Erste“ entliehen hat. Den Film jedoch als „eine Art inoffizieller Nachfolger von „Im Körper des Feindes““ anzukündigen – wie auf dem Back-Cover geschehen – ist angesichts des doch weitaus geringeren Actionlevels von „Killing Season“, der viel viel kleiner, stiller und unaufgeregter ist als vermutet, maßlos übertrieben. Also, Freunde des bodenständigen Actionfilms, wenn man sich erst einmal an John Travoltas gekünstelt aussehende Haar- und Bartpracht gewöhnt hat, dann wird man bei dieser wechselreichen Jagd durch die Ausläufer der Appalachen in Georgia seine Freude haben. Des weiteren mit Robert De Niro, Milo Ventimiglia, Elizabeth Olin u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin