Review

Vierter und letzter Teil der Kriegsaction-Reihe aus dem Jahre 1988, mit dem aufregendem Untertitel „The Fatal Mission“.

Handlung:
Wieder rekrutiert Major Wright („Kojak“ Savalas) einen Trupp aus 12 Sträflingen, um einen gefährlichen Auftrag auszuführen: Eine Gruppe von Elite-Nazis soll per Zug nach Istanbul gebracht werden, um dort nach Kriegsende eine Exilregierung zu bilden; Ziel: der Aufbau eines Vierten Reichs. Wright und seine Mannen sollen den Zug aufhalten, doch scheint sich ein Verräter unter den 12 zu befinden…

„The Dirty Dozen 4“ ist schlicht und einfach ein billig produzierter, einfallsloser Klon des berühmten ersten Teils aus den 60er Jahren. Zwar kann der Film erneut mit Telly Savalas in der Hauptrolle aufwarten, der Rest des Dutzends sind aber charakterlose Nasen, deren Schicksal einem völlig egal sein kann, ganz im Gegensatz zum ersten Film. Genau wie dieser entwickelt sich auch „DD4“, Wright sucht seine Männer aus, trainiert sie ein wenig, was fast die gesamte erste Hälfte des Films beansprucht. Action gibt es keine, marginale Spannung ergibt sich höchstens aus der Existenz eines Verräters im Team, der nun mehrere Sabotageakte verübt. Als dann endlich der Einsatz beginnt, konzentriert sich der Film unnötigerweise auf vollkommen deplatzierte Liebeleien, anstatt mal das Tempo zu erhöhen.

Richtige Action gibt es also erst, sobald das Dutzend die Grenze nach Rumänien durchbricht und den Nazi-Zug angreift. Die Ballereien sind durchwegs peinlich, fast statisch und unblutig. Ich bin der letzte, der mehr Gewalt in Filmen fordert, aber wenn Savalas jemandem auf 2 Meter mit der MP eine Salve ins Gesicht jagt, und der Typ dann völlig unversehrt wegkippt, wirkt das etwas unglaubwürdig. So unglaubwürdig wie das gesamte letzte Filmdrittel überhaupt, das die Nazis stärker präsentiert, irgendeinen Typen als Hitlers Nachfolger feiert. Das Dutzend entführt den Zug mit den Edelnazis, doch die Wehrmacht bringt nicht mal einen einzigen Panzer zur Rettung der Knilche auf?? All diese Handlungsschwächen verpassen dem Film einen unglaubwürdigen, leicht trashigen Anstrich.

Das große Finale dann entschädigt aber doch für so manches. Dann wird nämlich ein nicht zu unterschätzendes Explosionsfeuerwerk abgebrannt, das man dem Billig-Film gar nicht zugetraut hätte. Realistisch ist das Ganze natürlich nicht, aber unterhaltsam ist es allemal. So bekommt der Film am Ende noch mal ganz knapp die Kurve.

Fazit:
Nur für Komplettisten und beinharte Kriegsfilm-Fans empfehlenswert. Die Handlung ist spannungsarm und träge, die Darsteller nicht der Rede wert, die Action stümperhaft. Einen gewissen Unterhaltungswert kann ich dem Film aber dennoch nicht absprechen, auch ein gewisser trashiger Charme ist vorhanden.
Dank dem guten Finale äußerst wohlwollende 4 Punkte.

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