Interessante Mixtur aus Militär und Martial Arts
An dieser Stelle einmal ein kleines Lob auf die Autoren im besonderen und die ofdb im allgemeinen. Durch dieses Medium bin ich auf so viele Filme aufmerksam geworden, von deren Existenz ich vorher keine Ahnung hatte...die Kritiken waren bei der Kaufentscheidung auch stets hilfreich, insbesondere Dank an den Review-Kollegen McClane. Nun also ein SEAL-Film...eigentlich hätte es nach dem wunderbaren Achtziger-Jahre-Kracher „Navy Seals“ keine Fortsetzung geben dürfen, und als solche ist der vorliegende Film ja auch nicht zu betrachten. Aber die Handlung, ja, die ist schon ziemlich ähnlich, und letztlich hält man sich an die Grenzen des Genres, nimmt noch ein paar miserable Computereffekte hinzu – die sind wirklich lachhaft, das haben Effektspezialisten mit Minimalbudget in Handarbeit dereinst besser hinbekommen, als herausragendes Negativbeispiel seien hier im Film die Raketenstarts genannt. Pfui! Aber der Film hat auch ein Markenzeichen...die wirklich sehr lustigen „wusch-wusch-Effekte“, das ist fast wie in einem Eastern der seligen Zeiten, wirkt aber bei einfachen Handbewegungen ziemlich übertrieben.
Und Handbewegungen gibt es hier sehr viele, denn ein abtrünniger und leicht psychopathischer Ex-SEAL hat sich auf einem kleinen heruntergekommenen Fabrik-Eiland verschanzt, welches durch Methangas absolut keine Feuerwaffen zuläßt, aber noch eine russische Atomrakete beherbergt. Diese zu zünden kann nur durch Geld verhindert werden...oder durch ein frisch zusammengestelltes SEAL-Team, welches die Insel infiltriert und den Raketenstart zu verhindern sucht, und das ganze ohne konventionelle Waffen, sondern nur durch Martial Arts, Messer und Schwerter. Klar, daß nicht alle Mitglieder der Truppe lebend nach Hause fahren dürfen, klar ebenso, daß es jede Menge Gefechte gibt, und klar, daß sich dabei viele wischende Toneffekte unterbringen lassen.
Der Film lebt einzig und allein von seiner zweiten Hälfte, denn bis auf einen kleinen SEAL-Einsatz zu Beginn gibt es nicht viel Gutes zu berichten. Die Schauspieler sind keine, lediglich der Bösewicht war schon mal im Dienste der Army zu sehen...dereinst bei Casey Ryback und „Under Siege“. Alle anderen sind typische B-Movie-Darsteller, deren Gesichter man schnell vergißt, die aber allesamt gut kämpfen können. Und das sind dann auch die Pluspunkte des Films, denn gerade in Zeiten der computergenerierten Actionfilme freut man sich auf eine Menge Kämpfe Mann gegen Mann. Diese sind sauber choreographiert. Es gibt nicht allzu viele Drahtseiltricks, und so wird munter gekämpft und blutig gestorben. Schade nur, daß die miesen F/X den Spaß ein wenig trüben, für alle Fans des Kommandotrupp-Genres ist der Film eine nette Erinnerung an selige Zeiten...als Männer noch Männer waren. 7/10