Recht gruseliges Regiedebut von Rob Green, welches 2002 für den Fantasy-Award nominiert wurde, doch dabei blieb es auch. Der Film ging Direct To Video und blieb durch die schwachen Werbemaßnahmen von Universum Films recht unbekannt. Dabei ist der Plot vom unbekannten Drehbuchautor Clive Dawson sehr solide, ohne direkt beim großen Vorbild "Deathwatch" zu klauen. Anscheinend ist "The Bunker" aber nur ein Remake des 1973 gedrehten Originals mit dem selben Titel, leider habe ich Diesen noch nicht gesehen.
Deutsch-belgische Grenze im Jahre 1944. Auf der Flucht vor den Alliierten finden ein paar deutsche Soldaten (Jason Flemyng, Andrew Tiernan, Jack Davenport u.a.) Zuflucht in einem alten Bunker. Belagert vom Feind hält man die Stellung, doch die Munition wird immer knapper. Man erhofft sich in den noch nicht fertig gestellten Tunneln unter dem Bunker ein Depot zu finden. Aber in den dunklen Katakomben scheint eine bedrohliche Macht am Werke zu sein. Manche verschwinden spurlos, werden ermordet, oder leiden unter paranoiden Wahnvorstellungen. Die Gruppe wird immer kleiner und bald ist man auch noch in dem Labyrinth gefangen.
Das Grauen des Krieges verbunden mit dem Horror ist heute noch ein sehr unbeschriebenes Blatt. "Deathwatch" machte da den Anfang und einen ziemlich Guten dazu, da kann "The Bunker" leider nicht mithalten. Die Kulisse ist aber wirklich gut gelungen. Der Bunker liegt mitten in der Pampa auf einer Lichtung, es gibt nur einen Ausgang und man ist vom Feind belagert, Jedenfalls glaubt man das. Das Innere des Bunkers ist kalt, trist und metallisch, man kann sich dort nicht wohl fühlen und mit der Betretung der Tunnel, kommt richtig Gänsehautfeeling auf. Ganz besonders die Geräuschkulisse jagt einem hier einen Schauder nach dem Nächsten über den Rücken. Tropfendes Wasser, das Bersten der Balken, knackende Geräusche und seltsame Stimmen existieren in den dunklen Gängen. Die Soldaten bekommen unheimliche Visionen und einer der Soldaten verliert völlig den Verstand und läuft gegen Ende Amok. Die Kehrseite der Medaille ist, dass man sich eine gute halbe Stunde gedulden muss, bis endlich das erste Opfer in die Tunnel steigt. Davor passiert nicht sonderlich viel. Die verschiedenen Charaktere gibt es im Schnelldurchgang, inklusive Feigling und Querulant und ein paar kleine Schusswechsel, welche aber nicht gerade spektakulär sind.
Über die Darsteller kann man sich nicht beklagen, aber Glanzleistungen sollte man keine erwarten. Mit Jason Flemyng und Jack Davenport sind auch bekanntere Namen mit an Bord.
Leider hat auch "The Bunker" das selbe "große" Problem wie die meisten Filme dieser Art. Es wird nichts erklärt. Hier muss sich der Zuschauer wirklich selbst zusammenreihmen, was sich nun in den Gängen befindet und warum, oder ist es gar nur Einbildung der gestressten und unter Angst leidenden Soldaten ? Die Story mit der Pest klingt zwar brutal und gleichzeitig plausibel, bietet aber nur den Aufhänger für den Zuschauer. Ich rede nicht länger um den heißen Brei, es gibt mal wieder keine Auflösung der unheimlichen Phänomäne, aber das kann sich der Kenner schon denken. In der Mitte des Films gehen dann auch die Morde los, ein paar Einstiche oder blutige Einsschüsse bekommt man zu sehen, auch eine größere Explosion aber die FSK 16 Freigabe ist damit noch nicht ausgereizt, Goreszenen spielten für Green hier keine große Rolle.
Spannendes B-Movie, bei dem man sich hinterher fragt wovor man sich eigentlich gegruselt hat. Gut inszeniert, aber streckenweise fehlt Tempo.