Fortführung einer alljährlichen Tradition, die im Grunde Anfang der Neunziger mit der damaligen All's Well End's Well Reihe (1992/93//97) als Bestandteil der Chinesischen Neujahrsfilme und so filmischen Kung Hei Fat Choy - Grüße ihren Anfang genommen hat und 2009 den aufgewärmten und so erweiterten Zustrom einer neuen Saga genoss. Der Kommerz zum Chinesischen Neujahr, deren Feiertage der ganzen Familie den Urlaub und die Aussicht auf eher belanglose Unterhaltung in den Kinos für Groß und Klein versprechen, zog ab der Neuauflage All's Well Ends Well 2009 (2009) wiederum mitsamt stetig gleich bleibenden Drehteam und auch den Ideen dahinter das Publikum verstärkt in den Bann und wurde entsprechend in den folgenden Jahren bis einschließlich 2012 wiederholend fortgesetzt. Hotel Deluxe wechselt den Titel, aber nicht das Programm und auch nicht die Einsatzgruppe und ihr beständiges Repertoire im Kollektiv; ein Außenseiter und Quereinsteiger nur dem Namen nach, als mittlerweile theoretisch Fünftes und sicherlich nicht letztes Mitglied:
OK Pao [ Ronald Cheng ], Empfangschef im "Thousand Stars Hotel", malerisch gelegen am Qiandao Lake in Hangzhou, bekommt aufgrund sinkender Einbußen von seiner Chefin Fatty [ Michelle Ye Xuan ] die Managerin Cruella Koo [ Teresa Mo ] vor die Nase gesetzt, die die Belegschaft antreiben und notfalls kündigen und den Profit hochtreiben soll. Wenig begeistert von der Aussicht sind auch die anderen langjährigen Angestellten des Resorts, darunter die Reinigungsdame Peach Tin [ Sandra Ng ] und Barchef Pacino Pang [ Chapman To ], zumal mit dem extra als Marketing eingeflogenen Schauspielern Audrey Or [ Lynn Hung ] und Marilyn Ling [ Karena Ng ] und ihrer gesamten Filmcrew und Dreharbeiten anstrengende Gäste im Haus stehen. Zudem plant Paos beste Freundin Bobo Mo [ Fiona Sit ] eine Scheinheirat vor Ort, um damit endlich die Beendigung zum Antritt ihres millionenschweren Erbes erfüllen zu können; eine Absicht, die in erster Linie ihr Onkel [ Raymond Wong ] verhindern will.
Die Wahl auf einen einzigen Spielort als Rückzug für all die Scherze und Streiche um Liebelei der Geschlechter dabei als mit einzige und auch gleich beste Idee, wird das ansonsten ausufernde Konglomerat aus Grimassen, Naivität, Trivialität und stetig derselben 'Kreativität' hier durch die feste Umkreisung auf angenehme Weise gestrafft und begrenzt. Zudem bietet das Hotel – ein Nebenschauplatz vom 'Erstling', sodass man dies Kapitel durchaus als Spin-off dessen bezeichnen könnte – als Hort der Entspannung und Erholung vom Alltag das ideale Sujet gleich mehrerer Geschichten der dann auch passenden und glaubhaften Blauäugigkeit. Diskutieren, Streiten und sich um tatsächlich wichtige Belange kümmern kann man sich den Rest des Jahres und in der normalen tristen Existenz, während der Urlaubszeit ist Atempause und verlängerte Siesta angesagt und wird das Treuherzige, das Allerlei im Sinne des Abschaltens in Ruhe gelebt.
Anders als bspw. Carry on Hotel (1989), der dergleichen Motiv und auch manch übernommene oder 'inspirierende' Substanz bereits vor langen Jahren und in tatsächlich gestalterischer Schöpfung vorlebte, werden hier nicht mehrere einzelne Plots zu einem großen Ganzen, sondern eine feste Basis aus kleineren Gesprächen miteinander verwebt. Die Hochzeit steht im Mittelpunkt und drumherum das restliche Geschehen, selbst die anfänglich als Prämisse gedachte Einführung einer neuen Arbeitgeberin und deren erst strenges Regime weicht schnell dem Reigen um die vorgetäuschte Liebe und deren reelles Äquivalent.
Hervorlocken hinter dem Ofen tut dies Konstrukt alleine nicht, ist das selbst in der jüngeren Kinogeneration des gleichen Hauses Pegasus Motion Pictures Distribution Ltd. schon mehrfach gelebt und wird sicher in naher Zukunft erneut erzählt. Auch die Schar der Darsteller und noch auffallender, ihr Credo vom vermeintlich lustigen und 'dramatischen' Spiel wechselt nicht; ein mehr als ein halbes Dutzend ewig gleicher Gesichter, Stimmen und Verhaltensweisen, die man schon auf den ersten Blick der folgenden Rolle zuweisen kann und auch in dieser Hinsicht schon so geschrieben sind. Leider Gottes und bezeichnenderweise für den aktuellen Stand der kantonesischen Komödie, die sowieso niemals das Herz des westlichen Zuschauers vollständig erobert hat, ist diese Aufmachung der Comedy troupe sogar die momentane Crème de la Crème, was ein trauriges Licht auf den Stand der Dinge und auch die nahe Ferne und Folgezeit wirft. (Siehe die Pandemiekomödie All U Need is Love, 2021 vom gleichen Regisseur.)
Immerhin ist die Geschichte routiniert aufgebaut und auch so gedreht, diesmal nicht ganz so hektisch und lautmalerisch im Krawall wie auch gewohnt und auch nicht so komplett irrelevant wie zuweilen erlitten. Gefüllt mit Schablonen und Karikaturen von realen Menschen wird dennoch zumindest gelinde Interesse am Fortgang ermittelt und kann man erduldend diese Belange und Geschicke um die Gefühle als außenstehenden Teilnehmer durchleben. Das Resort selber ist schon seine Reise wert, ein Rückzug der Touristen vor dem grauen Dasein, mit Blick und Eingang zu Garten- und Parkanlagen oder gleich der Einladung zum Wohlfühlen im Pool oder im überaus blauen See; erfreulicherweise werden sonst weitgehend natürliche Farben behalten, ist die Szenerie selbstredend reinlich und adrett, aber nicht zu aseptisch oder auch nicht knallend auffällig in Buntheit und Stil; etwas, dass etwa im direkten Vorgänger und die Abart im Geiste Love Is ... Pyjamas (2012) vom selben Regisseur vorhanden war. Alles geht seinen Gang, ohne zu sehr zu beanspruchen oder um Trinkgeld zu heischen und mit lautmalerischen Attraktionen und Spezialitäten die Nerven zu testen. Die Verwicklungen und Auflösungen sind weithin erahnbar, die Witze auch, treffen aber einige in überraschender Kunst dann doch ihr Ziel. Mehr kann man nicht erwarten, und mehr bekommt man auch nicht.