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Wer glaubt mit dem Trailer von SCENIC ROUTE den Film schon komplett gesehen zu haben irrt sich glücklicherweise. Er beginnt nicht mit dem normalen Familienleben von Mitchell (Josh Duhamel), sondern schon direkt mit der Reise der beiden "Freunde" und endet als netter Mindfuck mit kreativer Schlussnote. Carter (Dan Fogler) hat nämlich seinen einst besten Freund Mitchell mit der simulierten Autopanne in die Wüste gelockt um ihm mal wieder richtig zu einem aufrichtigen Gespräch unter Männer zu zwingen.

Sicherlich eskaliert dieses Vorhaben wie nicht nur der Trailer, sondern auch SCENIC ROUTE schon in den allerersten Szenen selbst dokumentiert und damit vermeintlich die oberflächliche Spannung aus dem Geschehen nimmt. Dennoch ist SCENIC ROUTE sehr unterhaltsam. Man fragt sich, was den zwischen den beiden so passieren muss, aber sowohl die ausufernden und sehr ehrlich wirkenden Dialoge als auch die spätere Action fügen sich absolut passend in das Geschehen ein. Es geht den Regisseuren Kevin und Michael Goetz um das "wie".

Eben um die Art und Weise, wie sich die sehr unterschiedlichen Typen des selbstbewussten Schönlings Mitchell und bärtig-nerdigem Carter, der äußerlich etwas an "Alan" aus HANGOVER erinnert, in die Wolle bekommen und vor allem wie das Schlamassel endet. Das ganze ist verpackt in ein sehr gelungenes Kammerspiel in der Wüste, mit schönen Bildern aussichtsloser Landschaften und viel Dramatik und Spitzen voller Zynismus und ausufernder Brutalität. Schauspielerisch muss man den Hut vor beiden ziehen, insbesondere vor Duhamel.

Dieser ist mir mehr aus leichten TV-Serien, Komödien und zuletzt auch immerhin TRANSFORMERS 3 bekannt ist, wächst über sich hinaus und zeigt, dass er sehr intensiv schauspielern kann. Weitere Analysen oder Bemerkungen halte ich zurück, denn diese könnten deutlich spoilern. Erwähnenswert ist noch der einfühlsame und stets gut sich zu den Bildern einfügende Soundtrack. SCENIC ROUTE ist ein für mich gelungenes Experiment, welches sicherlich recht sperrig gelungen ist und kein Film für zwischendurch ist. Aber durch das interessante Ende wirkt er deutlich nach, macht nachdenklich und dass schätze ich an guten Geschichten…

6,5/10 Punkten

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