Alaaf!
Zeig mir wie du wohnst und ich zeig dir, wie alt du wirst,
das ist kein üblicher Grusler, bei dem du mit den Zähnen knirschst.
Dieses clevere, collagierte Familiendrama kommt aus Venezuela,
und lässt mich vor Begeisterung fast auspacken die Vuvuzela.
Über eine Mutter, die beschuldigt wird ihren Mann getötet zu haben,
deswegen muss sie nach dreißig Jahren Knast zurück zu den alten Sünden und Fragen.
Zuerst scheinbar eine ziemlich generische Spukmansiongeschichte,
doch sei wie ich überrascht, wenn ich dann doch sehr positiv von diesem sensiblen Geheimtipp berichte.
Das Flair ist frisch und exotisch, die Story zieht clever und fast episch auf,
ja, hier hatte man Mut, Vision und es mal wirklich das ganze Team drauf.
Das ist alles andere als ein erwarteter Geisterschocker von der Stange,
selbst wenn einem nie wird Angst und Bange.
Viel mehr verstrickt sich ein Netz aus Schicksal und Emotionen,
sodass sich das Aufpassen und Reinfühlen hier enorm kann lohnen.
Kein Blumhouse oder Conjuring zum Gucken nebenbei,
dieses Zeitmosaik hat genug, was ihn hebt aus dem dichten Einheitsbrei.
Solide gespielt, mit Sinn und mit Seele,
schnürt es einem hier niemals zu die gesamte Kehle.
Eher wird das Herz immer wieder angepiekst,
bis du dann vor Erschöpfung wesentlich nachhaltiger auf dem Boden liegst.
Für noch mehr Lob krankt es an ein paar Details wie Masken, Logik, Erklärungen oder Effekten,
doch wenn man von einem günstigen Spuk aus Venezuela liest, erwartet man bitte keinen total geleckten.
Fazit: eine überraschend emotionale und intelligente Schauermischung aus „The Others“ und „Timecrimes“ aus Venespukela. Bitte mehr Grusel aus Südamerika! „The House At The End of Time“ hat mehr als genug Stil und Alleinstellungsmerkmale, die ihn von der dagegen oft flach, seelenlos wirkenden Hollywoodkonkurrenz abheben. Klasse!