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Unfreiwillg komischer bis höchst seltsamer Horrorerguss aus deutschen Landen. Ein Film, der in keine Schublade so richtig hineinpassen will: Für Trash ist er zu ambitioniert und handwerklich zu gut, für Anspruchsvolles zu krude, für den Mainstream zu merkwürdig und zu brutal. Auch auf die Liste an echten deutschen Horrorgurken wie etwa "Wir sind die Nacht", "Anatomie 1 & 2" oder "Tattoo" würde ich den "Rosenkavalier" nicht packen. Viel eher ist es ein Werk der ganz eigenen Machart - weder gut noch schlecht, aber lest selbst...

Wohltuend ist, dass der Film nicht schon nach zehn Minuten auf das Niveau eines Fernsehspiels abrutscht, sondern seine düstere Atmosphäre bis zum Ende beibehält. Schauspieler Leon Boden beweist in seinem zweiten Werk durchaus handwerkliches Geschick für stimmige wie gestylte Bilder. Dass der "Rosenkavalier" allerdings im damaligen Fahrwasser aller erfolgreichen Psychothriller von "Das Schweigen der Lämmer" bis zu "Sieben" mitschwimmt, ist nur allzu offensichtlich. Ärgerlich ist auch, dass auch wir Deutschen überaus in der Lage wären, handwerklich soliden wie inhaltich packenden cineastischen Output zu produzieren, bei all dem Katastrophenkino das wir sonst so haben. Offenbar spielen wohl auch hier schon irgendwelche neu-politischen Gründe mit rein, um dieses Stück Kultur ganz planmäßig klein zu halten.

So hätte auch "Rosenkavalier" durchaus das Zeugs dazu gehabt, um ein ordentlicher Psychothriller zu werden. Leider schwankt die Story ständig zwischen fesselnd und stinklangweilig hin und her. Gesprochen wird kaum etwas - und wenn, dann sind die Dialoge so hölzern wie gehabt. Genauso wie die Charaktere, die komplett durchsichtig und blass erscheinen. Dass der Film in Amerika spielt, ist eine Albernheit für sich und man fühlt sich dadurch an die alten Zombie-Streifen von Lucio Fulci erinnert. So viel Deutsch musste allerdings auch in Amiland sein, um zu diskutieren, ob es nun Aal oder Heilbutt zum Mittagessen gibt. Außerdem erfahren wir, dass Zitronensaft der Tod eines jeden guten Tees ist... In den durchaus gelungenen Clubszenen wurde ein Song der US-Speedmetaller "Overkill" aufs Übelste parodiert.

Fazit: Absoluter Grenzgänger von einem Film. Zwischen superb bis totaler Müll ist von allem was dabei. Sogar diverse harte Splatterszenen und erste Torture Porn-Anleihen gibt es. Im Gesamtresultat jedoch äußerst unergiebig das Ganze.

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