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Tromas Magnum Opus


Das Aushängeschild der kultigen und ungenierten Tromatrashschmiede hört auf den Namen „Toxie“ und sein erstes Abenteuer bzw. seine Originstory splattert und unterhält schonmal mehr als gut vor sich hin. In „Toxic Avenger“ landet ein nerdiger Putzmann nach einem fiesen Streich einer pervers mordenden Fitnessgang (!) in einem Fass ätzender Säure und Chemikalien - was ihn mutieren und zum atomaren Kämpfer gegen all das Böse in der Welt werden lässt…

Normalerweise sieht man „Toxic Avenger“ in seiner filmischen „Ausbildung“ fast als Einstiegsdroge zum Tempel Troma. Oder eben als Abschreckung, damit man schnell weiß, über sowas wie überfahrene Kinder, vergewaltigte Blinde, erschossene Hunde oder herausgerissene Genitalien kann ich nicht lachen. Doch egal zu welchem Schluss man kommt - man guckt „Toxic Avenger“ nicht wie ich, erst wenn man den Großteil des Troma-Katalogs schon durch hat. Naja, dann gilt halt bei mir hier das Motto „Save the Best For Last!“. Denn „Toxic Avenger“ ist zusammen mit „Class of Nuke 'em High“ wohl die reinste filmische Verkörperung troma'ischer Sauereien überhaupt. Politisch unkorrekt, comichaft überzogen, frech und fies, splattrige Satire To The Max. Voller Klischees und doch weit ab vom Mainstream. Seiner Zeit voraus. In seiner wahnwitzigen Bosheit aber fast schon wieder kindlich und naiv. Boobies und Biowaffen, Tütüs und Igitts, Gore und Galligkeit, Muskeln und Maskerade. Vielleicht nicht der Held, den viele wollen, aber der, den wir verdienen. Sackgeiles Spielzeug für abseitige Filmnerds. Kinderzimmer trifft auf Bahnhofskino, Schlachtplatte trifft auf Chemielabor, Kunst trifft auf Schwachsinn, Kult auf Unsitte, Käse auf Kino. Und mit den Fortsetzungen werde ich nicht wieder so lange warten, das verspreche ich! 

Fazit: das Herzstück Tromas, der einzig wahre Superheld unserer Trashherzen und ein Höhepunkt des schlechten Geschmacks. Radioaktiv, giftig und strahlend schön! 

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