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Gabe Walker ist ein guter Bergsteiger- bzw. Bergretter. Doch bei einer Tragödie stirbt eine Bekannte, Gabe kann den schlimmen Tod nicht verkraften und zieht sich aus dem Beruf zurück. Doch als Gangster über dem Gebirge Koffer voller Geld verlieren und dort notlanden, rufen sie mit einem falschen Hilferuf Gabe und seinen ehemaligen Kollegen auf den Plan. Doch anstatt gerettet zu werden, sollen die beiden die drei Koffer finden.

Ums vorweg zu nehmen Cliffhanger ist Hochgebirgsaction vom allerfeinsten, bei dem es bestenfalls minimale Feinheiten zu kritisieren gibt. Das Renny Harlin einer der Top Regisseure im Action- und Spannungsbereich ist, dürfte unbestritten sein (lustigerweise sieht der Fallschirm eines der Jugendlichen aus wie die finnischen Flagge, kleine Reminiszenz an sein Geburtsland?). Hinzu kommt noch ein Cast, der bis in die Nebenrollen mit erfahrenen und verdienten Schauspielern gespickt ist. Wenn jetzt alle Leute am Set motiviert sind, kann ja nix mehr schiefgehen und so kommt es auch.
Die Kamera fängt hervorragend die landschaftlichen Vorzüge der Rocky Mountains ein, ist dynamisch und der arme Scherge hinter dem Gerät sollte tunlichst schwindelfrei sein. Die Action steht allerdings im Vordergrund und so erleben wie eine alpine Die Hard Variante, in der eine Gruppe Bösewichte ein Flugzeug des US Schatzamtes überfällt aber dummerweise die Beute von schlappen 100Mio in drei Koffern über den Rockys verlustig geht. Und so wird Sly gezwungen den Luis Trenker machen und die verschwundene Kohle wieder auffinden.
Dem Script gelingt es dabei die Spannungsschraube permanent auf Anschlag zu halten. Dazu kommen noch einprägsame Figuren, die selbst dem unwichtigsten der Räubergang einen prägnanten Charakter verpassen, anstatt dies zum bloßen Kanonenfutter zu degradieren. John Lithgow sticht als Chef Qualen besonders hervor, der durch seine zynische Art einen collen One-Liner nach dem anderen produziert, aber auch Stallone macht keine schlechte Figur.
Einziger Punkt der mich ein wenig störte, war die Verbohrtheit von Walkers Ex-Kumpel Hal, der selbst nach acht Monaten immer noch einen Brass auf Walker schiebt, obwohl doch alle gesehen haben, das der am Unfall zu Beginn völlig schuldlos war. Klar das dient dazu, genauso wie der Auftritt seiner Ex-Flamme dazu, auch den Protagonisten Charakteren ein wenig Entwicklung zu gönnen, ich fands aber ein wenig übertrieben.
Ansonsten ist Cliffhanger aber alpine Hochspannung pur, die in jede Stallone Best of Sammlung gehört, zumal er hier auch sichtlichen Mut beweist und viele seiner Stunts selbst durchführt, manche Szenen sind zwar auch deutlich gebluescreened oder im Studio gedreht, aber Hut ab dafür. Ein Film den man bedenkenlos empfehlen kann.
9/10

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