Nicht zwangsläufig muss die unheimliche Begegnung der dritten Art mit vielen Effekten oder aufwendigen Materialschlachten umgesetzt werden. Weniger ist manchmal mehr, wie der Mystery-Thriller von Scott Charles Stewart unter Beweis stellt.
Die Familie Barrett, Vater David, Mutter Lacy und die Söhne Jesse und Sammy trifft es knüppeldick: David findet keinen neuen Job, Jesse hängt mit schlechtem Einfluss ab und Lacy entdeckt mitten in der Nacht ein totales Chaos in der Küche. Wahre Besorgnis bereitet den Eltern jedoch das zuweilen merkwürdige Verhalten von Sammy...
Zwar erfüllen die Figuren einige Klischees des typischen Spukhausfilms, da die Kinder das Unheimliche als erste wahrnehmen, Mutter leicht hysterisch wird und Dad lange Zeit ignorant bleibt, doch die Nähe zur Durchschnittsfamilie in einem beschaulichen Vorort der Mittelschicht ist rasch hergestellt, zumal diese mit zunächst recht irdischen Problemen zu kämpfen hat.
Wirkungsvoll entwickelt das Szenario eine schleichende Bedrohung: Zunächst wurden Utensilien in der Küche durchwühlt, in der zweiten Nacht werden diese wie ein kleines Kunstwerk zu Türmen verbaut, während in der darauf folgenden der Alarm ausgelöst wird, obgleich augenscheinlich niemand in der Nähe war. Die Außerirdischen selbst sieht man nach einer halben Stunde das erste Mal für einige Millisekunden.
Auch wenn die Eindringlinge während des Showdown ein wenig häufiger im Bild erscheinen, so bleiben sie doch stets ein wenig konturlos, was uns einerseits billige Masken erspart und gleichermaßen die Phantasie anregt. In dieser schattenartigen Form wirken sie bedrohlich und unberechenbar, was die ausweglose Situation der Familie durchaus unterstreicht.
Dazu gesellen sich eine recht versierte Kamera und ein effektiver Score, der ein wenig in den Bereich Soundkollage geht.
Mit Keri Russell und Josh Hamilton hat sich Autor und Regisseur Stewart zwei halbwegs bekannte Gesichter geangelt und seine im Grunde simpel gehaltene Geschichte um zwei Pluspunkte erweitert.
Es gibt eine Handvoll Schreckmomente, einige recht atmosphärische Momente und einen Showdown, der das Tempo noch einmal merklich erhöht.
Kein Werk, das länger in Erinnerung bleiben wird, doch für rund 96 Minuten durchaus solide unterhält.
7 von 10