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Es wird weiter geschlachtet: Mit dem dritten Teil der drastischen „Hatchet"-Reihe findet die blutrünstige Geschichte um Victor Crowley, der in den Sümpfen Louisianas sein Unwesen treibt, einen (vorläufigen) erzählerischen Abschluss - jedenfalls bis zu dem heimlich gedrehten und als Überraschungsfilm auf einschlägigen Festivals gezeigten vierten Teil. Wieder schließt die Fortsetzung direkt an die letzte Szene des Vorgängers an und führt die Handlung weiter: Marybeth (Danielle Harris), einzige Überlebende der beiden vorangegangenen Filme, kann sich endlich gegen den mörderischen Geist durchsetzen und findet einen Weg aus der Wildnis heraus - wo sie direkt verhaftet und wegen Mehrfachmordes angeklagt wird. Als Gerichtsmediziner und Polizisten beim Aufräumen der Leichenteile ebenfalls Opfer des Monsters werden, geht der Albtraum allerdings wieder von vorn los...

Bei Horror-Fortsetzungen gilt ja prinzipiell: mehr Blut, mehr Opfer, mehr Gekröse. Bei einer Vorlage wie den beiden ersten „Hatchet"-Filmen ist das schon reichlich schwer, aber man kann wohl sagen, dass „Hatchet 3" diesen Anspruch erfüllt. Mit einer bestialischen Detailgenauigkeit, die an klassischen Gore erinnert und den Film in Deutschland in der ungekürzten Fassung direkt auf den Index katapultierte, weidet sich auch der dritte Teil in zerfetzten und verstümmelten Körpern, zerhackten Schädeln, rausgerissenen Eingeweiden, massenhaft Blut und teilweise bis ins Comichafte übertriebenen Gewaltexzessen. Fans brachialer Gore-Unterhaltung werden hier mit nässendem Fleisch, klaffenden Wunden und an Bäumen aufgehängten Innereien bedient. Der ahnungslose Zuschauer sei also vorgewarnt.

Über all dieser irrsinnigen Gewaltorgie geht leider die Atmosphäre der früheren Filme weitgehend verloren. Weder der Sumpf noch die tragische Hintergrundgeschichte des monströsen Killers werden hier noch erwähnt, und wenn ein schwer bewaffnetes SWAT-Team Jagd auf Crowley macht, ist das zu keinem Zeitpunkt wirklich unheimlich. Dafür bietet „Hatchet 3" reichlich Action, wenn eben dieses Team etwa minutenlange Ballerorgien auf Crowleys Haus veranstaltet - nur um direkt danach gnadenlos von ihm aufgerieben zu werden.

Auch Witz und Ironie sind größtenteils verschwunden. Zwar gibt es noch den einen oder anderen netten Gag, wenn etwa ein Cop zu dramatischer Musik erneut die Hintergrundgeschichte der verfluchten Sümpfe erzählen will, aber nach zwei Sätzen direkt von einem Kollegen rüde unterbrochen wird. Und auch Sid Haigs Gastauftritt als rassistischer Hinterwäldler dürfte Fans zumindest ein Schmunzeln entlocken. Insgesamt aber bleiben die letzten Humorversuche eher platt und ungelenk. Und insgesamt ist „Hatchet 3" eher bierernst und klischeehaft geworden, mit vorhersehbaren Wendungen, inhaltsleeren, plumpen Dialogen und stereotypen Figuren, die eh nur zum Abschlachten da sind. Man muss also leider feststellen, dass der dritte Teil so ziemlich das geworden ist, was der erste noch sarkastisch karikiert hatte.

Dennoch bleibt der Unterhaltungsfaktor für hartgesottene Splatter-Fans unbestreitbar - ein derber Metal-Soundtrack, phänomenale Ekel-Effekte und die mittlerweile vertraute Gestalt des verunstalteten Victor Crowley, der einmal mehr von Horror-Urgestein Kane Hodder verkörpert wird, können für Nervenkitzel und dunkle Freude sorgen. Wer mit diesen irren Gewalt-Fantasien umzugehen weiß, kann hier also durchaus einen angenehmen Horror-Abend erleben. Aber hart im Nehmen sollte man bei aller Übertreibung schon sein.

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