"Hatchet" geht in die dritte und vermeintlich letzte Runde, denn irgendwann kann man dem Schlachtfest nicht mehr viel hinzusetzen. Erfinder Adam Green hat zwar noch das Drehbuch verfasst, doch die Regie gab er an seinen Kameramann BJ McDonnell ab, der mit seinem Debüt eine solide Leistung abliefert.
Marybeth (Danielle Harris) hat das Massaker im Honey Island Sumpf überlebt und Victor Crowley (Kane Hodder) scheinbar endgültig erledigt. Mit seinem Skalp erscheint sie bei der hiesigen Polizei und wird erst einmal in eine Zelle gesperrt. Als das Team der Spurensicherung am Tatort eintrifft, lässt Crowley jedoch nicht lange auf sich warten, denn der Killer ist ein Wiederkehrer, der jede Nacht mordet, bis der Fluch mithilfe der Asche seines Vaters aufgehoben werden kann...
Der Teil knüpft nahtlos an den Vorgänger an und legt von Beginn an ein recht flottes Tempo vor. Allerdings fallen die Figurenzeichnung sehr oberflächlich aus, selbst Marybeth kann nur wenig zum Geschehen beitragen, da sie lange Zeit hinter Gittern verweilt und später in Handschellen in den Sumpf gelangt. Die Cops vor Ort verhalten sich indes komplett irrational, denn nach einigen Salven müssten sie ja bemerken, dass der Tunichtgut unkaputtbar scheint.
Immerhin schlägt der Hüne wieder gnadenlos zu, wenn auch nicht so selbstironisch wie im ersten Teil.
Die Effekte sind erneut komplett handgemacht und sehen größtenteils ordentlich aus, nur ein paar Szenen fallen diesbezüglich etwas schlicht aus. Es erstaunt zwar nicht, dass die deutsche Fassung geschnitten ist, wohl aber, dass nicht ganz so rigoros zur Schere gegriffen wurde.
So gibt es ein, zwei heraus gehebelte Köpfe, ein zerteiltes Gesicht, eine entfernte Wirbelsäule, abgetrennte Arme und einen offenen Brustkorb. Da dürften einige Kilo Latex und so mancher Liter Kunstblut in der Gegend verteilt worden sein.
Jene in den Sümpfen von Louisiana fördert eine annehmbare Atmosphäre zutage, beim Verbarrikadieren in einem Boot kommt es zu kleinen spannenden Einlagen, eine Panzerfaust wird auch noch abgefeuert und Sid Haig absolviert einen gut gelaunten Gastauftritt, bei dem er ein paar rassistische Bemerkungen vom Stapel lässt und damit für ein wenig Abwechslung sorgt.
Ansonsten liefert "Hatchet III" genau das, was Freunde eines Slashers erwarten: Einen hohen Bodycount und radikales Dahinsiechen, einen unbarmherzigen Killer und jede Menge explizit dargestellte Gewalt. Großes Manko ist jedoch die eindimensionale Story und das etwas halbgare Finale, welches sich die Möglichkeit einer weiteren Fortsetzung offen hält.
Ein wenig mehr Selbstironie wäre im Endeffekt wünschenswert gewesen, doch wer sich als Genrefreund mit geringen Ansprüchen berieseln lassen möchte, macht mit dem Streifen nicht viel verkehrt.
6 von 10