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Nicht immer sind aller guten Dinge drei!

Als im Jahre 2006 Regisseur und Drehbuchautor Adam Green mit "Hatchet" frischen Wind ins angestaubte Genre brachte, war die Fangemeinde voll des Lobes. Die handgemachten und unglaublich blutigen Spezialeffekte ließen den Splatterfreund mit der Zunge schnalzen und die Figur des hackebeilschwingenden Victor Crowley erlangte schon sehr bald Kultstatus. Als dann einige Jahre später mit "Hatchet 2" der Blutzoll noch weiter anstieg, schmeckte das den hiesigen Medienwächtern überhaupt nicht. Infolgedessen existiert bis zum heutigen Tag von "Hatchet 2" keine ungeschnittene Fassung in Deutschland.

Angesichts der Vorschusslorbeeren durfte man sich also durchaus berechtigte Hoffnungen machen, dass der dritte Streich eine ähnliche Qualität wie seine Vorgänger erreichen würde. Für "Hatchet 3" schrieb erneut Adam Green das Drehbuch, den Platz auf dem Regiestuhl überließ er diesmal dem gänzlich unerfahrenen und bislang nur als Kameramann in Erscheinung getretenen BJ McDonnell.

Mit dem finalen Kopfschuss setzt "Hatchet 3" nun exakt an der Stelle ein, wo Teil 2 so abrupt endete. Das der gute Victor Crowley (Kane Hodder) auch noch mit zerschossener Birne putzmunter ist, wird bereits in den Anfangsminuten mehr als deutlich. Mit einer überdimensionalen Kettensäge bewaffnet, heftet er sich an die Fersen der süßen Marybeth (Danielle Harris), der letzten Überlebenden aus Teil 2. Was folgt ist eine ultrablutige Szene, die Lust auf mehr macht.

Nach dem furiosen Einstieg dauert es allerdings eine gefühlte Ewigkeit, bis uns die nächste Schlachtplatte serviert wird. Es folgen minutenlange Dialoge und endlose Autofahrten, die den Aufbau eines kontinuierlichen Spannungsbogens bereits im Keim ersticken. Wo die beiden Vorgänger noch mit erfrischend neuen Ideen punkteten, wirkt der dritte Aufguss ausgelutscht und fahrig und aufgrund der immergleichen Location im Sumpf hat man als Zuschauer stellenweise sogar den Eindruck, den gleichen Film bereits schon einmal gesehen zu haben.

Folglich richtet sich das Hauptaugenmerk ausschließlich auf die Splattereffekte, die es auch diesmal wieder weiß Gott in sich haben. Köpfe und Gliedmaßen werden reihenweiße abgetrennt, Körper zermatscht und auseinandergerissen und das Kunstblut spritzt in alle Himmelsrichtungen. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass beim Härtegrad gegenüber "Hatchet 2" etwas die Handbremse angezogen wurde. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass die albernen Slapstick-Einlagen der Protagonisten völlig deplaziert wirken und "Hatchet 3" in manchen Szenen fast schon komödiantische Züge entwickelt. Die "Hatchet-Reihe" hat sich nie wirklich ernst genommen, aber der dritte Teil setzt hier noch einen drauf.

Somit wird "Hatchet 3" den hohen Erwartungen zu keiner Zeit gerecht und reiht sich leider nahtlos in die Reihe der überflüssigen Sequels ein. Wer allerdings bis zum Ende durchhält, wird mit einem augenzwinkernden Duell zweier ehemaliger "Jason Vorhees" Darsteller aus der "Freitag der 13. Filmreihe" belohnt.

Fazit:

Sieht man einmal von ein paar wenigen Höhepunkten ab, bietet Teil 3 wenig Neues und ist meilenweit von der Klasse der beiden Vorgänger entfernt!

Angesichts der dramatischen Schlussszene kann man als Fan nur hoffen, dass mit "Hatchet 3" tatsächlich der endgültige Schlusspunkt unter eine Trilogie gesetzt worden ist - wobei Totgesagte ja bekanntlich länger leben.

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