Die HATCHET Serie ist eine kleine Hommage an das Slasher-Genre in das Herz vieler Fans aufgenommen worden, auch wenn der 2. Teil schon deutliche Verschleißerscheinungen hatte. Dennoch hatten beide Teile den beliebten Mix aus handwerklich gut gemachten und sehr expliziten Effekten die auch nicht von der deutschen FSK verschont wurden. Wie üblich wird noch ein Teil nachgeschoben und HATCHET 3 hat wieder diese Elemente zu bieten. Es beginnt dort wo der letzte Teil endete im Kampf zwischen Marybeth und Victor Crowley welcher mit einer over-the-top Splatterszene so blutig eben möglich endet.
Sie kehrt in die Zivilisation zurück und die Sheriffs durchsuchen den Sumpf. So kann man die Handlung zusammenfassen. Ich halte Danielle Harris als Marybeth aus dem 2. Teil eine gute Besetzung denn sie kann die nötige Stimmung physisch und durch Mimik und Gestik gut transportieren. Leider ist der Beginn recht schleppend und aus Sicht eines Action-Horror Fans passiert in den ersten 25 Minuten tatsächlich nicht viel. Aber dann werden auch wieder Schädel gespalten und Gehirnmasse verteilt sich grobflächig über den Boden. Begleitet wird dies durch gewohnt brachiale Metalmusik.
In einer zentralen Kampfszene in der Mitte des Films zeigt Crowley aber erneut ziemlich deutlich, das mit ihm nicht zu spaßen ist und er nimmt seine Gegner im wahrsten Sinne auseinander. Wie meist, ist er auf Wirbelsäulen und Köpfe spezialisiert. Und wie gewohnt wird das Ganze zwar blutig, aber immer mit einem Augenzwinkern präsentiert. Man sollte gespannt sein wie der Film durch die FSK kommt. Die Geschichte und Dramaturgie ist aber im weiteren Verlauf nicht gerade einfallsreich und Budgetbeschränkungen schauen aus allen Ritzen.
Leider ist HATCHET 3 durch die relative Ereignislosigkeit in Bezug auf die Zahl harter Szenen keine wirkliche Steigerung zum 2. Teil gelungen. Drei bis vier actionreiche Szenen sind eben nicht genug. Der atmosphärische und blutige Beginn konnte nicht im Ansatz durchgehalten werden und Überraschungen oder Twists sucht man vergeblich. Wie gewohnt sind auch keine Silikon-Schönheiten zu bewundern, die oft im Genre zu finden sind. Der Regiewechsel von Adam Green zu dem Regie-Neuling BJ McDonnell hat sich nicht wirklich gelohnt. Adam Green tritt jetzt als Producer und Drehbuchautor auf.
Wer die anderen Teile mochte wird aber nicht an HATCHET 3 vorbeikommen (wollen). Er ist beileibe kein Totalausfall und liefert eigentlich ab was man von ihm erwartet. Der Charme des ersten Teils ist unerreicht und wie so oft fällt die Qualität von Sequels im Verlauf von späteren Teilen. Für Gorehounds ist aber eine Menge Stoff dabei und für eine einmalige Sichtung als Auftakt einer langen Horrornacht ist HATCHET 3 durchaus in Ordnung. Erwähnenswert ist noch ein Cameo einer Horrorfilmlegende welches ich hier mal nicht verraten will.
5,5/10 Punkten