Maria McCardle, Mutter eines jungen Mannes, bei dem nach einem Motorradunfall Hirntod diagnostiziert wird, willigt nur unter der Bedingung in die Transplantation seines Herzens ein, dass der Empfänger ein Familienvater ist. Pech ist, dass gerade Gary Ellis, ein zutiefst eifersüchtiger und lebensüberdrüssiger Mann, der mit einer zickigen Frau, die ihn heftig betrügt, verheiratet ist, das Herz des Jungen erhält. Maria knüpft Kontakt zu Gary Ellis und dringt immer tiefer in dessen Familienleben ein. Als sie sogar ein Verhältnis mit dem Träger ihres Sohnes Herzen eingeht, wird eine Tragödie heraufbeschworen, die in einem Blutbad endet...
Der mittels einer groß angelegten Rückblende, die nur dazu dient, die grausame Schlußpointe vorzubereiten, angelegte Film ist so ziemlich das beste, was man in letzter Zeit von der britischen Insel in punkto Psychothrill zu sehen bekommen hat. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn Regisseur Charles McDougall und Drehbuchautor Jimmy McGovern arbeiteten bereits an der etwas abseits üblicher TV-Kommissare liegenden Krimiserie "Ein Fall für Fitz" mit, die es sich auch schon zur Aufgabe gemacht hatte, scharfzüngige Dialoge, brillante Handlungselemente und trockenen, sarkastischen Humor miteinander zu verbinden. In "Heart", einer Co-Produktion mit dem Fernsehen, hat das alles dann noch einen Schub in Richtung makabrer Moritat erhalten, die erst mit Beginn des Ablaufs der Endtitel ihre volle, knallharte Wirkung entfaltet. Wozu doch Mutterliebe imstande ist! Fazit: "Heart" ist ein richtig guter, ein richtig böser Thriller. Punktum. Auf DVD letterboxed (2,2:1). Mit Christopher Eccleston, Saskia Reeves, Kate Hardie, Rhys Ifans u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin