Man mag kaum glauben, dass Spielbergs „Jurassic Park“ bereits zwanzig Jahre auf dem Buckel hat, vor allem in punkto Qualität der Effekte. Seitdem haben sich die technischen Möglichkeiten für Computerspezialisten enorm verbessert und eigentlich sollten zeitgenössische Pixel-Dinosaurier deutlich detaillierter ausfallen, doch das Team unter Regisseur Anthony Fankhauser demonstriert, wie man so ein Projekt deutlich in den Sand setzen kann.
Irgendwo im tropischen Regenwald Mittelamerikas soll eine Militäreinheit um John Steakley eine Ärztin aus den Fängen des Rebellenführers Marquez befreien. Doch ihr Rettungshubschrauber wird von einer feindlichen Rakete getroffen und man muss sich fortan zu Fuß durch den Dschungel schlagen. Und die Truppe ist nicht allein…
Spielbergs Blockbuster kostete seinerzeit 63 Millionen Dollar, vorliegender Streifen dürfte nicht viel mehr als zwei Millionen verschlungen haben und das macht sich primär bei den Dinosauriern bemerkbar. Die kleinen Raptoren sehen im Gewirr des Urwaldes noch okay aus, doch sobald der T-Rex ins Spiel kommt, ist nur noch Kopfschütteln angesagt.
Teilweise werfen die Kreaturen keine Schatten, zuweilen stimmen die Lichtverhältnisse überhaupt nicht und auch die Interaktionen mit den menschlichen Opfern sind furchtbar grob ausgearbeitet. Und dabei machen die Dinosaurier nur einen Bruchteil der Handlung aus, denn allzu viele Konfrontationen sind während des Ausflugs unseres Militärtrupps nicht auszumachen.
Jener besteht aus den üblichen Stereotypen, dem coolen Captain, einem dunkelhäutigen Maulhelden, einer halbwegs sensiblen Soldatin, während auf der Gegenseite Rebellenführer Marquez außer einigen Fluchtversuchen nicht viel zum Geschehen beizutragen hat. Auch von der befreiten Ärztin kommt nicht viel, lediglich ein verrückter Wissenschaftler, der sich als Eremit bereits seit fünf Jahren mit den Dinos umgibt, lockert das Geschehen kurzfristig ein wenig auf, denn ansonsten nimmt sich der Stoff leider sehr ernst.
Der parallel ablaufende Handlungsstrang mit dem ständigen Streit zweier Befehlshaber nimmt hingegen regelmäßig das Tempo raus, zumal zu keiner Zeit ersichtlich wird, welche biochemischen Kampfstoffe im Urwald getestet wurden und was nun die Soldaten damit zu tun haben sollen.
Diese sind ab Mitte der Geschichte damit beschäftigt, regelmäßig um sich zu ballern, sich einen Weg durchs Dickicht zu schlagen und einen Weg zum potentiellen Landeplatz eines weiteren Hubschraubers zu suchen, doch trotz der abwechslungsreichen Kulisse mäandert das Treiben über weite Teile einfallslos vor sich hin.
Den okayen Mimen ist bei alledem kein Vorwurf zu machen, denn sonderlich beansprucht wird da niemand, zumal sich die Dialoge in Grenzen halten und für Zwischenmenschliches ohnehin kein Platz ist. Der Score bleibt indes unauffällig und auch die Sounduntermalung ist nicht mehr als tauglich ausgefallen.
Man darf sich die Handlung also wie folgt vorstellen: Militärs und Anhang latschen durch den Dschungel, aus diversen Gründen trennen sich Individuen von der Gruppe, ein Raptor oder mehrere springen aus dem Dickicht und reißen das jeweilige Opfer zu Boden, dann spritzt ein wenig CGI-Blut (meistens einen halben Meter neben der Bissstelle) und zwischendurch wird mit dem geballert, was noch so vorhanden ist.
Das macht auf Dauer kaum Laune, bringt nur allzu selten Spannung ins Spiel und selbst der Showdown schafft es nicht, die Dramatik spürbar zu intensivieren.
Ein innovationsloser Käse ohne Charme und brauchbarem Unterhaltungswert.
3,5 von 10