Review

Pierce Brosnan auf dem Weg ein ganz großer Schauspieler zu werden. Leider gab es auch ein paar kleine Stolpersteine in seiner Filmographie und hierzu gehört eindeutig " Death Train ".
Regie führt hier David Jackson, welcher bis dato fast nur an Serien gearbeitet hat, von ihm stammt auch das klischeehaltige Drehbuch.
Der größte Teil des Budgets ging für die Prominenz drauf, leider war dann für die übrige Umsetzung nicht mehr genug vorhanden. Dies sieht man dem Film oft an.

Story:
General Benin ( Christopher Lee ) hat einen teuflischen Plan ausgeheckt. Von dem Deutschen Dr. Leitzig ließ er sich zwei Atombomben bauen. Die Eine behält er als Sicherheit. Die Andere bekommt Söldner Tierney ( Ted Levine ), welcher nun einen Zug kapert und durch Deutschland düst, natürlich mit ein paar Geiseln an Bord. Um ihn zu stoppen setzt UNATCO Chef Malcolm ( Patrick Stewart ) seine zwei besten Agenten auf ihn an. Nämlich Sabrina Carver ( Alexandra Paul ) und Michael Graham ( Pierce Brosnan ). Diese versuchen den Zug mit allen Mitteln zu stoppen, doch jeder Versuch scheitert. Langsam kommt ihnen der Gedanke, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen geben könnte. Doch die Zeit wird knapp, denn Drahtzieher Benin will die Bomben zünden.

Eine Story wie aus dem amerikanischen Bilderbuch, Logiklöcher inklusive und mit so viel Klischees beladen, das man als Zuschauer wirklich das Grinsen bekommt. General Benin will nämlich die alte Sowjetunion wieder herstellen. Da haben wir schon den ersten Punkt. Die Russen sind mal wieder die Bösen, wir Deutschen sind für die Atombombe verantwortlich, aber mal wieder vollkommen unfähig, natürlich schaffen es nur diese tollen, patriotistischen Amis das zu verhindern. Wir Deutschen stehen in diesem Film wie Vollidioten da.
Aber auch der Plot ist teils so idiotisch, das dies kaum auffällt und es laufen mehrere Geschichten paralell. Die Eine im Zug, Benin der sein eigenes Süppchen kocht, die Befragung des verstrahlten Leitzig im Krankenhaus, Malcolm in der Zentrale und die Agenten im Außendienst. Das ist einfach viel zu viel. Zwischen Diesen wird nun immer hin und her gezappt, die Action und Spannung völlig außer Acht gelassen, kein Wunder, dass " Death Train " einige gravierende Längen besitzt.

Die Action haut auch nicht vom Hocker. Hier wurde das Budget knapp. Es wird ein wenig unspektakulär geballert, einige blutige Einschüsse obendrein, aber das war es auch schon. Die Action besteht fast nur aus lahmen Shootouts und ein paar sinnlose Attacken auf den Zug. Auch das Finale hat nicht mehr zu bieten. Wie wäre es mal mit einem Fight zwischendrin ? Daran hat man gar nicht gedacht, stattdessen bringt man lieber unsinnige Dialoge, die ja doch zu nichts führen. Auch die Ermittlungen sind viel zu zäh und zu ausführlich. Spannung und Logik bleiben daher oft auf der Strecke. Auch die Angriffe auf den Zug sind einfach nur armselig, amateurhaft, hier machen sich die Amis selber lächerlich, das finde ich gut.
Die Idee mit dem Zug ist ja ganz nett und daher kann sich auch die Kulisse sehen lassen, während der Score eine recht schwache Leistung ist. Immer nur die Selben zwei bis drei verschiedenen Melodien als Untermalung.

Dafür hat man sich auf Kosten des Restes mehrere Prominente eingekauft. Zum Beispiel ist Pierce Brosnan in der Rolle von Michael Graham zu sehen. Immerhin verkörpert er seinen Charakter mit etwas Humor und hat einige Onliner auf Lager. Aber auch er kocht hier nur mit Wasser und wirkt etwas blass.
Alexandra Paul als Sabrina steckt mal wieder in einer starken Frauenrolle, besserwisserisch ohne Ende und recht unsympatisch. Der Symphatieträger ist hier immer noch Brosnan.
Ted Levine als Söldner Tierney ist akzeptabel, doch mit diesem Vollbart sieht er lächerlich aus.
Patrick Stewart ist auch ziemlich verschenkt, der Mann kann viel mehr. Hier sitzt er nur in der Zentrale rum mit dem immer selbigen Gesichtsausdruck und gibt irgendwelche dämlichen Befehle, welche eh bald ins Leere laufen.
Christopher Lee ist immer gerne in der Rolle des Schurken zu sehen, doch auch er ist sehr blass, das hat er uns doch schon viel besser gezeigt. Irgendwie hatte wohl Niemand Bock diesen Film zu drehen, was ich bei dem verkorksten Drehbuch auch verstehen kann.
Auch bei den deutschen Synchros hat man nicht immer gute Arbeit geleistet, auch Brosnan hat hier nicht seine Stammsynchro. Diese hier passt nicht so gut zu ihm.

Fazit:
Ein sehr schwacher und lahmer Actionthriller mit dämlicher Story, typisch Amis halt. Die Spannung bleibt fast komplett auf der Strecke und so etwas wie Dramatik kommt hier gar nicht auf. Die Action ist völlig unspektakulär und besteht fast nur aus Shootouts. Ansonsten dominiert die Langeweile, denn Durststrecken sind reichlich vorhanden. Auch der Score reißt nicht mit. Die komplette Prominenz wirkt ziemlich blass und spielt auf Sparflamme, teils sogar ziemlich lustlos.
Insgesamt bietet " Death Train " leidliche Unterhaltung, man muss ihn sich nicht wirklich antun.

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